Die Metro in Paris: Tickets, Preise & Tipps

Was kostet die Metro in Paris?

Plant ihr eine Reise in die französische Hauptstadt, ist die Metro in Paris das beste Verkehrsmittel, um sich vor Ort fortzubewegen. Anfangs wirkt das Metro-Netz etwas überwältigend und kompliziert. Doch mit unseren Infos zu Tickets und Preisen und unseren hilfreichen Tipps werdet ihr euch hoffentlich schnell zurecht finden.

Überall in der Stadt sprießen die Metro-Schilder aus dem Boden und es ist nie weit bis zur nächsten Station. Alles, was ihr zur Pariser Metro wissen müsst, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Die Metro in Paris

Die Metropolitain, kurz Metro, in Paris wird von dem Unternehmen RATP betrieben. Mit der Metro kommt ihr am einfachsten von A nach B. Dabei könnt ihr 14 Linien nutzen. Wichtig zu wissen ist, dass das Metro-Netz in Zonen eingeteilt ist. Alle bekannten Sehenswürdigkeiten in Paris liegen in den Zonen 1-3. Versailles liegt in Zone 4, Disneyland und der Flughafen Charles de Gaulle liegen in Zone 5. Wollt ihr also zu den drei letztgenannten, braucht ihr ein anderes Ticket als nur zu den Sehenswürdigkeiten. Die jeweiligen Zonen wählt ihr beim Kauf aus.

Metro fährt über Quai de Seine, Paris

Tickets für die Metro in Paris

Tickets für die Metro könnt ihr an den Automaten oder an den Schaltern in den Bahn-Stationen kaufen. Die Automaten sind mehrsprachig, sodass ihr euch auch auf Deutsch oder Englisch durch die Bezahlung führen lassen könnt. Benötigt ihr Hilfe, könnt ihr Mitarbeiter von RATP ansprechen. Diese erkennt ihr an ihren grünen Uniformen. Achtung: Andere Personen, die euch vermeintlich helfen wollen, solltet ihr meiden, das es sich hier um Taschendiebe handelt. Am Schalter sprechen die Personen meist nur Französisch und Englisch.

Wollt ihr mit der Metro fahren, stellt sich immer die Frage, welches das richtige Ticket ist. Wir stellen euch alle Optionen vor:

Pässe für die Metro

Für die Pariser Metro könnt ihr verschiedene Karten und Pässe erwerben. Da Paris die Papier-Fahrkarten abschaffen will, um Ressourcen zu sparen, ist es notwendig, sich eine Karte zuzulegen, auf die man seine Tickets lädt. Hier gibt es verschiedene Optionen:

  • Navigo Easy – die aufladbare Karte: Hierbei handelt es sch um die klassische Karte, auf die ihr eure Metro-Tickets ladet. Die Karte müsst ihr für 2 Euro kaufen und könnt sie dann am Automaten oder Schalter mit eurer gewünschten Fahrkarte aufladen. Die Karte könnt ihr auch als App nutzen. Jede Person braucht allerdings seine eigene Karte, auch Kinder. Die Karte ist 10 Jahre gültig, ihr könnt sie also auch bei weiteren Paris-Besuchen noch nutzen.
  • Navigo Découverte – der Wochenpass: Der Wochenpass gilt für eine volle Wochen von Montag bis Sonntag und ist für alle Zonen gültig. Er rentiert sich bereits, wenn ihr 3 oder 4 Tage in Paris seid. Diese Tage müssen dann aber in einer Woche liegen und nicht beispielsweise von Samstag bis Mittwoch. Die Ausstellung des Passes kostet 5 Euro. Kauft ihr den Pass für alle Zonen, kostete er 30 Euro. Wollt ihr nur zwei Zonen, zahlt ihr zwei bis drei Euro weniger. Das Ganze ist auch als Monatspass (Navigo Liberté) erhältlich, was für Touristen aber wenig attraktiv ist.
  • Paris Visite Pass – der Touristen Pass: Der Paris Visite Pass ist auf Touristen ausgelegt. Für eine ausgewählte Anzahl an Tagen könnt ihr den öffentlichen Nahverkehr nutzen und bekommt gleichzeitig Rabatte bei beliebten Attraktionen wie dem Tour Montparnasse oder bei einer Seine-Flussfahrt. Ausführliche Infos zu dem Pass erhaltet ihr in unserem Artikel über den Paris Visite Pass.

Einzeltickets

  • t+ ticket – das Standardticket: Innerhalb von 90 Minuten könnt ihr damit umherfahren und umsteigen, so lange ihr die Metro nicht verlasst. Beim Kauf wählt ihr aus, für welche Zonen das Ticket gelten soll. Das Einzelticket kostet 2,10 Euro für die Zone 1-2. Das Ticket könnt ihr auch als 10er-Karte kaufen, dem carnet, dann ist es nochmal günstiger. Eine einzelne Fahrt kostet herunter gerechnet dann nur 1,69 Euro. Als es das Ticket noch in Papierform gab, konnte man sich die 10er-Karte teilen. Das ist durch die aufladbare Karte nicht mehr möglich, jeder braucht jetzt seine eigenen Tickets.
  • billet Ile-de-France – direkt von A nach B: Möchtet ihr ins Disneyland oder nach Versailles fahren, ist ein billet point-to-point eine gute Wahl. Hierbei handelt es sich um ein Ticket, bei dem ihr Abfahrtsort und Ankunftsort angebt. Der Preis berechnet sich dann nach Distanz und Zonen. Das Ticket gilt auch für den RER. Somit müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass ihr ein falsches Ticket habt, wenn ihr beispielsweise ins Disneyland fahren wollt.

Tagestickets

Werdet ihr an einem Tag viel herum fahren, kann sich ein Tagesticket lohnen. Damit könnt ihr so oft ihr wollt an einem Tag umherfahren. Jedes Tagesticket müsst ihr auf eure Navigo Easy Karte laden.

  • Mobilis: Das Mobilis Ticket gilt für einen Tag (von 0 bis 24 Uhr, NICHT 24 Stunden) und ihr könnt euch mit Metro, Tram, RER, Busse und Funiculaire bewegen. Das Ticket könnt ihr für die verschiedenen Zonen kaufen. Für zwei Zonen kostet es 8,45 Euro, für drei Zonen 11,30 Euro. Damit sich das Tagesticket im Vergleich zum 10er-Ticket lohnt, müsst ihr allerdings 5 Fahrten fahren.
  • Navigo Jeunes weekend: Das Navigo Jeunes weekend ist das Tagesticket für Jugendliche und Erwachsene unter 26 Jahren. Es gilt am Wochenende und an Feiertagen und kostete nur 4,10 Euro.
  • Anti-Smog Ticket: Ja, richtig gelesen. An Tagen mit starker Luftverschmutzung gibt es seit 2017 das Ticket Forfait Antipollution zu kaufen. Für 3,80 Euro könnt ihr den ganzen Tag die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen (ausgenommen der Orlyvalbus zum Flughafen Orly).

So funktioniert das Metro-System in Paris

Einigen paris-Besucher graut es davor, die Metro zu nutzen. Doch das ist eigentlich ganz einfach:

  1. Zuerst kauft ihr euch ein Ticket am Automaten in der Metro-Station. Wollt ihr euren Pass aufladen, legt ihr die Navigo Karte auf das lila Feld und wählt dann euer Ticket auf.
  2. Jetzt geht ihr zu den Drehkreuzen, um euer Ticket zu entwerten und die Bahnstege zu erreichen.
  3. Zur Entwertung steckt ihr euer Papier-Ticket vorne in den (meist gelben) Schlitz des Drehkreuzes. Es kommt oben wieder raus. Die Türen öffnen sich, ihr nehmt das Ticket wieder und passiert das Drehkreuz.
  4. Habt ihr einen Pass, legt ihr diesen einfach oben auf das Drehkreuz. Sobald es piept, öffnen sich die Türen und ihr könnt hindurch.
  5. Folgt den Schildern zu euer Metrolinie. Am Gleis angekommen, müsst ihr auch keine Angst haben, in die falsche Bahn zu steigen, denn in Paris fährt immer nur eine Linie am Gleis, anders als zum Beispiel in Berlin.

Am Bahnsteig angekommen und die Metro ist eingefahren, lasst ihr zuerst die Passagiere aussteigen und steigt dann ein. Ist es voll, solltet ihr euch nicht auf die Klappsitze setzen, damit mehr Platz ist. Seid ihr erfolgreich mit der Metro zu eurer gewünschten Haltestelle gefahren, folgt ihr beim Aussteigen den Schildern mit der Aufschrift Sortie (= Ausgang). Geschafft! War doch gar nicht so schwer, oder?

Tipps & wichtige Hinweise

  • Ist auf eurem Metro Ticket ein leeres Feld für Vorname, Nachname und Datum, müsst ihr das auf jeden Fall ausfüllen, ansonsten ist euer Ticket nicht gültig. Nehmt also am besten immer einen Stift mit.
  • Leider sind viele Metro-Stationen nicht barrierefrei, da die Bahn schon so alt ist. Einzig die Linie 14 ist durchgehend barrierefrei. Schaut dann lieber, dass ihr mit dem Bus fahrt, denn die sind alle barrierefrei.
  • Habt ihr großes Gepäck oder einen Kinderwagen dabei, könnt ihr die Türen neben den Drehkreuzen nutzen. Fragt höflich am Schalter, ob euch das Personal die Tür öffnen kann. Ihr entwertet dann ganz normal am Drehkreuz euer Ticket und das Personal öffnet euch die Tür.
  • Weil man in die Drehkreuze passieren muss, um zur Metro zu kommen, ist ein Metro Ticket in Paris eigentlich unerlässlich. Ab und an gibt es dennoch ein paar stürmische Personen, die sich plötzlich hinter euch drängen, wenn ihr gerade am Drehkreuz seid, um kostenlos mit euch durchs Drehkreuz zu gelangen. Erschreckt euch nicht! Viel machen könnt ihr hier nicht, außer aufzupassen, dass ihr nicht fallt.
  • Stehen die Türen der Drehkreuze offen, solltet ihr eure Tickets trotzdem immer entwerten, damit ihr bei Kontrollen nicht als Schwarzfahrer geltet.
  • Schmeißt eure Fahrtkarte nicht weg, sobald ihr in der Bahn seid! Es kann sein, dass ihr beim Umsteigen nochmal kontrolliert werdet. Und vor allem müsst ihr das Ticket wieder an die Drehkreuze halten, wenn ihr die Metro verlassen wollt.
  • Hört ihr schon auf der Treppe das Einfahren der Metro, gibt es keinen Grund zu Eile. Die Metro fährt in Paris alle 2-3 Minuten, ihr müsst also nie lange warten.
  • Wie eigentlich in allen Großstädten, solltet ihr sehr gut auf eure Wertsachen aufpassen. Tragt sie am besten in den Innentaschen eurer Jacke oder in einer Bauchtasche. Die Taschendiebe sind so geschickt, dass sie ganz unbemerkt euch euer Handy aus der Jackentasche ziehen. Auch solltet ihr aufpassen, wenn ihr in der Metro sitzt und das Smartphone in den Händen haltet. Hält die Metro gerade an einer Station, reißen euch Diebe im letzen Moment das Handy aus der Hand und verlassen die Bahn gerade so durch die sich schließenden Türen.

Metro ParisFakten zur Pariser Metro

  • Sie ist das meistgenutzte Fortbewegungsmittel der Stadt.
  • Es gibt 16 Linien und über 300 Metro-Stationen. Ihr müsst selten mehr als 500 Meter zur nächsten Metro-Station laufen.
  • Täglich nutzen etwa 4.5 Millionen Menschen die Pariser Metro.
  • Die Linien 1 und 14 fahren komplett automatisch ohne Zugführer.
  • Die ganz alten überdachten Metro-Eingänge, entworfen von Hector Guimard, findet man nur noch an den Station Abbesses (Linie 12) und Porte Dauphine (Linie 2).
  • Es gibt in Paris einige Phantom-Stationen. Dabei handelt es sich um Stationen, die mal gebaut, aber nicht genutzt oder nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr eröffnet wurden. Eine solche Station sieht man zum Beispiel auf der Linie 8 zwischen den Stationen La Motte Picquet Grenelle und Ecole Militaire.

Die Geschichte der Pariser Metro

Die Metro wurde am 19. Juli zur Weltausstellung 1900 eröffnet und ist seitdem aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Begonnen wurde mit dem Bau 1998 und geplant waren zunächst sechs Linien. Die Fahrt kostete damals 25 Centimes für die 1. Klasse und 15 Centimes für die 2. Klasse. Von Anfang an war die Metro in Paris ein riesen Erfolg. Der französische Architekt und Designer Hector Guimard gestaltete zahlreiche Metro-Eingängen im Jugendstil. Während des Zweiten Weltkriegs mussten mehrere Strecken und Stationen aus Angst vor Luftangriffen und wegen Personalmangel geschlossen werden.

Die jüngste Linie, Linie 14, wurde im Jahr 1998 eingeweiht. Seit 2015 wird der Grand Paris Express gebaut, der Paris besser an die Vororte anschließen soll. Bis zum Jahr 2030 soll sich dadurch die Strecke der Metro verdoppeln.

Häufig gestellte Fragen zur Metro in Paris

Wie bewegt man sich am besten in Paris?

Das Metro-Netz ist in Paris sehr gut ausgebaut und die Bahnen fahren meist alle 2-3 Minuten. Von daher empfehlen wir euch die Metro. Damit gelangt ihr am schnellsten von A nach B, ohne im Stau zu stehen oder lange warten zu müssen.

Was kostet ein Ticket für die Metro in Paris?

Ein Einzelticket kostet 2,10 Euro. Kauft ihr ein Carnet (10er-Ticket), kostet das Einzelticket herunter gerechnet nur 1,69 Euro.

Welche Zonen braucht man in Paris?

Alle berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen in den Zonen 1-3. Versailles liegt in der Zone 4, Disneyland und der Flughafen Charles de Gaulle in der Zone 5.

Wo bekomme ich einen Metroplan?

Einen Plan für die Pariser Metro bekommt ihr kostenlos an den Infoschaltern an den Stationen. Auch einen Busplan und RER-Plan erhaltet ihr dort.

Gibt es Familientickets für die Metro in Paris?

Nein, Familientickets gibt es leider nicht. Jeder braucht ein eigenes Ticket. Ihr könnt eich aber beispielsweise 10er-Tickets teilen.

Wie lange fährt die Metro in Paris?

Die erste Metro fährt um 5:30 Uhr morgens. Von Sonntags bis Donnerstag fährt die Metro bis ungefähr 1 Uhr. Freitag und Samstag fährt die Metro bis 2 Uhr. Seid ihr danach noch unterwegs, könnt ihr Nachtbusse nutzen.

Können Kinder kostenlos mit der Metro fahren?

Kinder bis 4 Jahren fahren in der Paris Metro kostenlos. Danach benötigen sie ein Ticket.

Was ist der Unterschied zwischen Metro und RER?

Die RER ist die Regionalbahn, die aber auch durch die Stadt fährt. Sie ist quasi ein Mix zwischen Regionalbahn und S-Bahn. Dadurch, dass sie nicht so oft hält, ist sie schneller als die Metro. Sie verbindet Paris mit den Vororten und wird viel von Pendlern genutzt.

Profilbild Laura Haig
Über die Autorin

Ich liebe es, Europa zu erkunden und berichte mit Leidenschaft von meinen Reisen. Die kulturellen Besonderheiten einzelner Regionen ist für mich immer wieder aufs neue faszinierend. Ich liebe die Abwechslung beim Reisen: Roadtrips liebe ich genauso wie Städtereisen – mich fasziniert der Besuch einer Kunstgalerie aber auch die Stimmung bei Musicals. Auf Loving Travel schreibe ich über alle meine Reiseerlebnisse und gebe euch meine besten Tipps und Tricks!

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Steffen von Loving Travel