Mitten im 1. Arrondissement von Paris zwischen berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt befindet sich der Jardin des Tuileries – die grüne Lunge des Stadtzentrums.

Der Jardin des Tuileries wurde einst von Königin Katharina von Medici in Auftrag gegeben und ist heute ein beliebter Treffpunkt für Pariser und Besucher. Mehr zum Park verraten wir euch jetzt.

Was ist der Jardin des Tuileries?

Der Jardin des Tuileries ist die vielleicht berühmteste Grünfläche der französischen Hauptstadt und der älteste Park der Stadt. Der mit Statuen übersäte Barockgarten verläuft entlang der Seine zwischen dem Louvre und die Place de la Concorde und verbindet einige der meistbesuchten Orte von Paris. Er ist ein Ort, an dem man sich trifft, die Seele baumeln lässt und die Ruhe genießt.

Nach einem Besuch des angrenzenden Louvre ist der Jardin des Tuileries der perfekte Ort, um zu spazieren und eine Pause einzulegen. Der Park wird von der Allée Centrale geteilt und man kann herrlich vom einen Ende zum anderen spazieren. Sie ist Teil der Axe historique und wird von einem achteckigen und einem runden Brunnen unterbrochen.

Der Tuileriengarten ist seit 1914 ein historisches Denkmal und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er gehört zu den am besten erhaltenen Renaissance-Gärten Europas.

Highlights des Jardin des Tuileries

• Ein Spaziergang über die Allée Centrale bietet einen ununterbrochenen Blick auf die Place de la Concorde und den Arc de Triomphe entlang der Champs-Élysées.
• Auffällige Statuen säumen die Gehwege. Mit Werken von Rodin, Henry Moore und zahlreichen Installationen von Aristide Maillol begeistern die Skulpturen Gelegenheitsbetrachter und Kunstliebhaber. Mehrere von Maillols Skulpturen befinden sich auf dem Place du Carrousel, dem öffentlichen Platz am Ende des Jardin des Tuileries im Louvre.
• Auf dem Place du Carrousel steht der verschnörkelte und beeindruckende Arc de Triomphe du Carrousel, quasi der kleine Bruder des berühmten Arc de Triomphes.
• Auf der Westterrasse in der Nähe des achteckigen Beckens habt ihr sogar einen Blick auf den Eiffelturm.

Was man im Park machen kann

• Setzte euch auf einen der grünen Stühle rund um denn Brunnen und genießt die Atmosphäre. Man musst selten lange warten, bis ein Stuhl frei wird. Paris Feeling pur!
• In dem Park gibt es verschiedene Cafés (z.B. La Terrasse de Pomone oder PETIT PLISSON) und einen Eisstand (Le Glacier Famers), die euch mit Köstlichkeiten versorgen.
• Auf dem Grand Bassin rond könnt ihr kleine Wasserboote fahren lassen. Es gibt sogar eine Boots-Vemietung.
• Für Kinder gibt es einen Spielplatz mitten im Park.
• Immer im Sommer (meist Juli-August) findet in einem Teil des Barockgartens die Fête des Tuileries statt, quasi ein Jahrmarkt.
• Steigt zur Weihnachtszeit oder während der Fête des Tuileries auf das Riesenrad und genießt einen außergewöhnlichen Blick über Paris.

Insider-Tipp

Der Park zur Weihnachtszeit

Wenn ihr um Weihnachten in Paris seid, findet in einem Teil der Gärten ein schöner Weihnachtsmarkt statt. Mit Fahrgeschäften und Zuckerwatte unterscheidet er sich von den traditionellen Marchés de Noël in anderen Teilen der Stadt.

Tickets und Touren zum Jardin des Tuileries

Da der Jardin du Tuileries ein öffentlicher Park ist, wird für die Erkundung des Jardin des Tuileries kein Eintritt erhoben. Aber mit den folgenden Touren könnt ihr den Park mit einem einheimischen Guide oder auf eigene Faust erkunden:

Tipps für euren Besuch des Jardin des Tuileries

Der Jardin des Tuileries ist ein Ort, an dem ihr in aller Ruhe spazieren gehen und die Aussicht und die Atmosphäre genießen könnt. Ein paar Informationen könnten nützlich sein.

• Der Blick vom achteckigen Becken nach Westen bietet die beste Aussicht.
• Saubere öffentliche Toiletten findet ihr im Louvre oder in der Orangerie, die praktischerweise an beiden Enden des Tuileriengartens liegen.
• Kunstfans sollten sich durch die lange Liste der ausgestellten Bildhauer arbeiten. Einige von ihnen sind weltberühmt, darunter auch ein Abguss von Rodins Der Kuss.
• Beachtet die Öffnungszeiten: Der Jardin wird um 7 Uhr morgens geöffnet und bei Anbruch der Dunkelheit geschlossen. Begebt euch also rechtzeitig zu den Ausgängen.

Ist der Jardin des Tuileries einen Besuch wert?

Der Jardin des Tuileries ist ein unumgängliches Ziel für Paris-Besucher. In der Nähe des Louvre gelegen, ist der geschichtsträchtige Park mit seinem raffinierten Charme das Herzstück der Flaniermeilen rund um die berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Der gepflegte Park ist definitiv einen Besuch wert!

Der Jardin des Tuileries zählt zu den schönsten Parks der Welt.

Die Geschichte des Jardin des Tuileries

Königin Katharina von Medici, die verwitwete Ehefrau von Heinrich II. und Mutter zukünftiger Könige, hatte einen großen Einfluss auf die zeitgenössischen Architekturprojekte im 16. Jahrhundert. Ihr Traum von italienischen Renaissance-Gärten für das Palais des Tuileries diente als Vorlage für künftige Politiker, die ihn überarbeiteten und aktualisierten.

Im Jahr 1664 wurde die gesamte Landschaft von dem bekannten königlichen Gärtner André Le Nôtre umgestaltet. Die größten Veränderungen waren die Anlage von Teichen und Plätzen, die Schaffung des bewaldeten Grand Couvert und die Errichtung des imposanten Arc de Triomphe du Carrousel durch Napoleon I. Als Ludwig XIV. den Louvre für Versailles aufgab, wurden die Gärten auf Wunsch von Charles Perrault, dem Autor von Dornröschen, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Später, unter der wiederhergestellten Monarchie von Kaiser Napoleon III, wurde der Garten erneut verändert. Und zwar zu dem, was wir heute sehen. Die größte Veränderung war die Hinzufügung eines überdachten Handballfeldes, Jeu de Paume, und einer Orangerie. Beide sind heute Kunstmuseen.

Im Laufe der Jahre wurden die Gärten Zeuge blutiger und folgenschwerer Ereignisse. Bei einem Aufstand im Jahr 1792 wurden Hunderte von Schweizer Gardisten massakriert, als sie den König und die Palais des Tuileries schützten. Monate nach der sogenannten „Zweiten Revolution“ wurde der Bürger Louis Capet, der aus dem Palast geflohen war, hingerichtet. Während des Ersten Weltkriegs landeten Artilleriegranaten in den Gärten. Im Jahr 1944 kämpften französische und deutsche Truppen in den Gärten. Gedenktafeln in den Gärten erinnern an die Gefallenen. Später stellte sich heraus, dass das Jeu de Paume ein Lager für gestohlene Kunst war, die die Nazis aus Paris verschiffen wollten.

Schauplatz berühmter Veranstaltungen

Obwohl der Park durch seine königliche Abstammung und seine beneidenswerte Lage im Herzen von Paris berühmt geworden ist, war der Garten auch Schauplatz weltberühmter Veranstaltungen. Die erste bemannte Wasserstoffballonfahrt startete dort 1783, beobachtet von König Ludwig XVI. und dem amerikanischen Botschafter Benjamin Franklin.

Der Jardin des Tuileries war außerdem Schauplatz einiger der ersten Automobilausstellungen und kurzzeitig der einzige Standort für eine Zapfsäule in Frankreich (1898).

Was ihr nach dem Besuch des Jardin des Tuileries tun könnt

Für die meisten ist der Tuileriengarten ein magischer Spaziergang zwischen den Sehenswürdigkeiten.

• Am östlichen Ende steht der Louvre, das meistbesuchte Museum der Welt. Stattet dem berühmten Kunstmuseum einen Besuch ab. Bucht unbedingt Tickets im Voraus!
• Auf der anderen Seite befindet sich die Place de la Concorde mit einem ägyptischen Obelisken. Ein geschichtsträchtiger Ort, an dem Ludwig XVI. und Marine Antionette auf die Guillotine kamen.
• Vom Place de la Concorde geht die „schönste Avenue der Welt„ ab, die Champs-Élysées. Schlendert die Allee entlang und macht einen Schaufensterbummel.
• Im Tuileriengarten befindet sich die Orangerie. Einst war es eine Zitrusgärtnerei für Napoleon III., die in das Musée de l’Orangerie umgewandelt wurde und jetzt das schillernde Zuhause für Monets riesige Seerosen-Wandgemälde (Nymphéas) ist.
• Auf der anderen Seite des Flusses, am linken Ufer, könnt ihr das prächtige Musée d’Orsay sehen, das eine der wichtigsten Kunstsammlungen Frankreichs beherbergt.