Rundreise durch Ostkanada

Unser Erfahrungsbericht mit dem Wohnmobil durch Ostkanada

Ich zeige euch, auf welcher Rundreise ich Ostkanada kennen und lieben gelernt habe. Wollt auch ihr die Provinzen Ontario und Quebec entdecken, solltet ihr unbedingt unseren Erfahrungsbericht lesen. Wir zeigen euch in unserer Tag für Tag Reiseroute, was ihr auf eurer Reise unbedingt sehen solltet.

Der Osten Kanadas könnte vielfältiger wohl kaum sein: Ob lebendige Metropolen wie Toronto und Montréal, unvergleichliche Naturspektakel wie die Niagarafälle oder ruhige Seen in den idyllischen Nationalpark. Ihr seht also, ein Roadtrip durch die Provinzen Ontario und Quebec ist perfekt für alle die sich nicht entscheiden und ‘the best of both worlds’ erleben wollen! In diesem Artikel erfährst du alles was du für dein Kanada-Abenteuer wissen musst – also, viel Spaß und gute Reise!

Ostkanada Rundreise

Der Osten Kanadas ist einfach etwas ganz besonderes und ich habe mich besonders in die Abwechslung dieses schönen Fleckchen Erdes verliebt: Neben wunderschönen Nationalparks mit unglaublicher Artenvielfalt in Tier- und Pflanzenwelt, gibt es kulturell sehr reizvolle Städte wie Montreal, Quebec und Toronto zu entdecken. Nicht zu vergessen natürlich die sprachliche Vielfalt Ostkanadas, denn während im Bundesstaat Ontario noch Englisch die offizielle Amtssprache ist, wird in Quebec primär Französisch gesprochen.

Kanada im Camper

Es ist wohl inzwischen kein Geheimnis mehr, dass ich das Reisen im Campervan liebe! Und auch für eine Abenteuerreise in Kanada lege ich euch einen Roadtrips wärmstens ans Herz, denn das Freiheitsgefühl und die Unabhängigkeit ist einfach unvergleichbar! Übrigens ist Wildcamping in den Nationalparks genauso wie in den Großstädten verboten (es wird regelmäßig kontrolliert) – dafür ist es aber in den öffentlichen National Forest Gebieten erlaubt. Aufgrund der wilden Tieren – ja, es gibt tatsächlich Bären! – und der Gefahr von Waldbränden im Sommer rate ich euch jedoch vom Wilden Camping in Kanada ab, denn ihr wisst nie was euch erwartet und das Risiko ist es nicht wert. Gerade auf gut befahrenen Highways gibt es außerdem sogenannte Rest Areas auf denen ihr kostenlos und legal stehen dürft. Schaut doch mal bei unserem kostenlosen Camper-Vergleich vorbei und überzeugt euch selbst!

Weil dieser vorgeschlagene Roadtrip eine bunte Mischung aus Natur und Stadt ist, könntet ihr auch im Mietwagen reisen, jedoch seid ihr dann weniger flexibel und müsst außerdem sehr viel mehr planen, denn Unterkünfte sind schnell ausgebucht und werden teurer je später ihr bucht.

Ostkanada Rundreise auf der Karte

Damit ihr euch direkt vorstellen könnt, welche Strecke wir gefahren sind, habe ich euch die Reiseroute durch Ostkanada in eine Karte gezeichnet.

Reiseroute Ostkanada

Roadtrip Ostkanada Übersicht

Bevor wir euch verraten, was genau wir jeden Tag entdeckt haben, gibt es hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Infos!

Rundreise Ostkanada

Streckenabschnitt

Highlights

Strecke in km

Tag 1-2
Toronto

Rundreise Ostkanada

Queen Street
St. Lawrence Market
Sightseeing Bootstour durch Toronto
Distillery District
Kensington Market
High Park
Canadian National Tower

Tag 3
Toronto - Niagarafälle

Rundreise Ostkanada

White Water Walk
Journey Behind the Falls
Aussichtsplattform
Ziplining an den Niagara Fällen

133

Tag 4
Niagarafälle - Kingston

Mit dem Wohnmobil durch Ostkanada

Presqu’il Provincial Park Prince Edward County

392

Tag 5
Kingston - 1000 Island National Park

Rundreise Ostkanada

Aussichtsturm
Boldt Castle
Singer Castle
Strände

65

Tag 6-7

1000 Island National Park - Montreal

Rundreise Ostkanada

Centre-Ville Vieux Montreal
Food Tour
Rue Saint Paul
Marché Jean-Talon

226

Tag 8

Montreal - Parc National de la Maurice

Rundreise durch Ostkanada

Lac-Étienne Trails
Butcher Creek
Waber Falls
Le Passage Lookout
Wazipagonke Lake

211

Tag 9-10

Parc National de la Maurice - Quebec

Château Frontenac

Altstadt
Walking Tour durch Quebec
Château Frontenac
Funiculaire du Vieux-Québec
Quartier Pétit Champlain

192

Tag 11-12

Quebec - Ottawa

Rundreise Ostkanada

Montmorency Falls
Ottawa: Sightseeing-Flusskreuzfahrt
Parliament Hill
Cathedral Basilica
Rideau Hall
Canadian Museum of History
ByWard Market

Tag 13-14

Ottawa - Algonquin National Park

Rundreise durch Ostkanada

Track and Tower Trail
Lookout Trail
Cache Lake

250

Reiseroute Ostkanada Tag für Tag

Tag 1-2: Toronto

Los geht das Kanada-Abenteuer in Toronto, der größten Stadt des Landes. Wir erholen uns erstmal vom Jetlag und verbringen den ersten Tag ganz entspannt damit die Umgebung zu Fuß zu erkunden. Trotz der Größe gilt Toronto nämlich als besonders fußgängerfreundlich und somit schlendern wir über die endlos lange Queen Street und bewundern bunte Häuser und Streetart. Ganz in der Nähe befindet sich der St. Lawrence Market wo in lebendiger Atmosphäre allerlei Essen verkauft wird; von Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch bis hin zu europäischen Backwaren und kanadischen Spezialitäten. Von der Anreise sind wir noch ziemlich erschöpft, wollen aber trotzdem das Beste aus unserer Zeit in Toronto machen, also geht es für uns kurzerhand auf’s Sightseeing-Boot, auf dem wir gemütlich über das Wasser kutschiert werden, tolle Panoramablicke auf die Skyline von Toronto und die Toronto Islands genießen und nebenbei noch spannende Fakten über die Geschichte der Stadt erfahren.

Rundreise Ostkanada

Wer Lust auf den gewissen Hipster Vibe hat, wird im Szeneviertel Kensington Market fündig: Hier reiht sich ein Second-Hand Shop an den nächsten, es gibt Smoothie Bars und kleine Künstler Ateliers. Auch das Distillery District ist als Hotspot unter Studenten und Künstlern besonders beliebt, denn die alten Backsteingebäude aus der viktorianischen Zeit wurden nun in coole Restaurants und Brauereien umfunktioniert. Wie lassen den Tag mit mexikanischem Essen und einem kühlen Getränk im El Catrin Destileria ausklingen.

Am nächsten Tag steht die volle Ladung an Sightseeing auf dem Programm: Die Aussichtsplattform Canadian National Tower, das ​​Royal Ontario Museum, die multifunktionale Sportarena Rogers Centre, das Schloss Casa Loma, der Dundas Square und der wunderschöne High Park. Insgesamt hat mir die quirlige Stadt Toronto überraschend gut gefallen und trotzdem freuen wir uns schon riesig am nächsten Morgen den Camper abzuholen und in die Natur aufzubrechen.

Tag 3: Toronto – Niagarafälle (ca. 125 km)

Ausnahmsweise sind wir heute morgen nicht um 5 Uhr wach geworden, sodass wir ausgeschlafen und voller Tatendrang unseren Campervan abholen, das geht übrigens super unkompliziert und schnell. Anschließend geht es zum Supermarkt, um die Vorräte etwas aufzustocken, bevor wir uns schließlich ins Abenteuer stürzen. Nur eine gute Autostunde von Toronto entfernt fließen die mächtigen Niagarafälle bis zu 60 Meter in die Tiefe und das Naturspektakel ist ein absolutes Muss für jeden – die Natur lässt es hier im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich krachen!

Rundreise Ostkanada
An den Niagarafällen kann ich stundenlang stehen und das Wasser beobachten.

Der Naturpark rund um die Niagarafälle bietet viele tolle Spaziergänge wie zum Beispiel den White Water Walk entlang der Stromschnellen oder die Journey Behind the Falls. Am besten kommt ihr hier relativ früh morgens hin, um ungestört die atemberaubende Atmosphäre genießen zu können und die Fotos werden garantiert unglaublich wenn sich die Morgensonne in den Wasserfällen spiegelt, gerade von der Aussichtsplattform des Table Rock Visitor Centers habt ihr ein wunderschönes Panorama. Wer den Niagarafällen noch etwas näher kommen will, kann entweder eine Bootstour in der dichten Gischt der Wassermassen unternehmen oder beim Ziplining in schwindelerregender Höhe über die Niagaraschlucht sausen. Abends sind sind die Niagarafälle beleuchtet und ja, ich gebe es zu, das ist schon ein bisschen kitschig, gleichzeitig aber unvergleichlich schön. Die Stadt Niagara Falls ist ein reiner Touristenort und nicht unbedingt sehenswert, jedoch essen wir wirklich köstlich Libanesisch im The 755 Restaurant und nächtigen auf dem Niagara Falls KOA Holiday Campingplatz etwas ausserhalb.

Tag 4: Niagara Falls – Kingston (ca. 400 km)

Nach dem kleinen Abstecher südlich von Toronto brechen wir nun auf Richtung Norden mit dem Ziel Kingston: Von den Niagara Falls bis nach Kingston sind es knapp 400 Kilometer, also eine ganze Menge. Die Strecke ist jedoch wunderschön, denn über den Queen Elizabeth Highway düst ihr durch die vielfältige Natur Ontarios und es gibt unterwegs viel zu entdecken: Wir machen einen Zwischenstopp am Presqu’il Provincial Park welcher wunderschön am Ufer des Ontario Lakes liegt und genießen den Spätsommer bei einer Erfrischung im See. Für einen Snack am See empfehle ich euch einen der vielen Apfelkuchen der Big Apple Pie Factory die schon Kultstatus haben. Gut gestärkt geht’s wieder zurück auf den Highway bis zum nächsten Zwischenstopp, nämlich dem Prince Edward County, eine der besten Weinregionen des Landes. Wir vertreten uns die Beine und können auch nicht widerstehen beim Lighthouse Vineyard etwas lokalen Wein zu shoppen. Fast haben wir es geschafft und es ist nur noch eine Stunde bis nach Kingston, die übrigens von 1841 bis 1843 die ursprüngliche Hauptstadt Kanadas war. Wir sind am Abend ziemlich erschöpft und behalten uns eine Erkundungstour der historischen Stadt am See für den morgigen Tag vor. Wir schlafen auf dem wirklich schönen Rideau Acres Campground direkt am See.

Tag 5: Kingston – 1000 Islands National Park (ca. 75 km)

Nur kurz hinter Kingston liegt der wunderschöne 1000 Island National Park, wohin wir uns nach einem Spaziergang in Kingston auf den Weg machen. Dabei ist die Nummer 1000 im Namen sogar eine Untertreibung, denn im Park gibt es sogar über 1.800 größere und kleinere Inseln, die in einem etwa 80 Kilometer langen Flussabschnitt verteilt liegen. Auf den kleinen Inseln steht manchmal ein einzelnes Haus oder ein einzelner Baum und die Kulisse ist somit wirklich etwas absurd. Die meisten Häuser sind übrigens Feriendomizile der Kanadier bzw. Amerikaner, perfekt also, um wortwörtlich mutterseelenallein Urlaub zu machen und so richtig abzuschalten!

Rundreise Ostkanada
Thousant ISland National Park

Zu den Must-Sees im Nationalpark zählen der Aussichtsturm, das Boldt Castle, das Singer Castle und unsere schönen Spaziergänge bei denen wir auf gut Glück die Umgebung erkundet haben. An den beiden Stränden der Central Grenadier Island und der Thwartway Island kann man außerdem wunderbar schwimmen und sonnenbaden. Die allerbeste Möglichkeit dieses Naturspektakel zu bewundern ist jedoch ein Helikopterflug, bei dem einem erstmal die Ausmaße dieser Insellandschaft bewusst werden. Also, falls ihr schon immer von einem Helikopterflug geträumt habt, ist der 1000 Island National Park definitiv der perfekte Ort um den Traum wahr werden zu lassen! Wir parken unseren Camper über Nacht im idyllischen Charleston Lake Provincial Park.

Tag 6-7: 1000 Islands National Park – Montreal (ca. 260 km)

Bonjour! Wir verlassen den englischsprachigen Bundesstaat Ontario und befinden uns nun im frankophonen Teil Kanadas – Quebec! Die meisten Straßenschilder und Restaurant Menüs sind hier auf Französisch und Englisch. Als ich mit Locals aus Montreal gesprochen habe, erzählten diese mir stolz von den französischen Traditionen aus der Kolonialzeit die mit Stolz bewahrt werden sollten. In Montreal kann man ruhig zwei bis drei Tage verbringen und die lebensfrohe Stadt erkunden. Als studentenfreundlichsten Stadt der Welt ist das Kulturangebot in Montreal riesig und es ist immer etwas los, hier findet ihr alle Festivals und Events. Das pulsierende Herz befindet sich in Centre-Ville, Downtown, wo die multikulturellen Einflüsse an jeder Straßenecke sichtbar werden. Besonders gut gefallen hat mit die wunderschöne Altstadt Vieux Montréal, die am Flussufer des Sankt Lorenz Stroms ganz in der Nähe des Hafen (Vieux Port) liegt. Genau wie Toronto lässt sich Montreal wunderbar zu Fuß erkunden. Alternativ gilt Montreal als sehr fahrradfreundlich und nächstes Mal wollen auch wir uns ein Fahrrad für unseren Aufenthalt ausleihen und die Stadt auf zwei Rädern erkunden.

Am nächsten Morgen starten wir sportlich mit einer Wanderung auf den Mont-Royal, einem 233 m hohen Hügel welcher vom Stadtzentrum perfekt zu Fuß erreichbar ist und ein weitläufiges Panorama über die Stadt und darüber hinaus bietet. Probiert bei eurem Besuch in Montreal unbedingt das kanadische Nationalgericht Poutine welches eigentlich nur aus Pommes mit Bratensoße und Käse besteht; Poutine wird nicht unbedingt mein neues Lieblingsessen, probieren wollte ich es aber trotzdem.

Rundreise Ostkanada
Wanderung zum Mount Royal: Nicht nur die Aussicht ist schön, auch die Wanderung

Während ihr über die Rue Saint Paul schlendert findet ihr zahlreiche Restaurants die alle behaupten das beste Poutine des Landes zuzubereiten. Wir entschieden uns für das 3 Brasseurs Saint-Paul und können das nette Restaurant auf jeden Fall weiterempfehlen. Wer die volle Ladung Kulinarik in Montreal erleben möchte, sollte sich diese Food-Tour mit verschiedenen Verkostungen anschauen. Ein weiterer Geheimtipp für alle Foodies unter euch ist der Markt Marché Jean-Talon im Stadtteil Little Italy auf dem ihr Snacks und Spezialitäten aus aller Welt genießen könnt.

Tag 8: Montreal – Parc National de la Mauricie (ca. 230 km)

Auf dem Weg nach Quebec befindet sich der unscheinbare Parc National de la Maurice und ist perfekt um zwischen der Aufregung in den Städten Montreal, und unserem nächsten Ziel Quebec, etwas Kraft in der Natur zu tanken. Genau diese Flexibilität und das Freiheitsgefühl liebe ich so sehr beim Reisen im Campervan! Meidet hier auf jeden Fall das Wochenende, denn für Einwohner aus Montreal sowie Quebec ist dieser Nationalpark ein klassischer Wochenendtrip und somit kann es voll werden.

Wir landen mit unserem Besuch einen Montag und somit erkunden wir die Seenlandschaft und Wälder im Park ohne eine Menschenseele unterwegs zu treffen. Wir genießen bei strahlendem Sonnenschein die glasklaren Seen, lassen uns auf den aufgewärmten Felsen die Sonne auf den Bauch scheinen, entdecken die üppigen Wälder und freuen uns des Lebens! Neben der idyllischen Atmosphäre ist dieser Park besonders für die riesige Artenvielfalt im Tierreich bekannt, mit etwas Glück könnt ihr hier also Elche in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

Auch für alle Outdoor Abenteurer ist der Parc National de la Maurice ein wahres Paradies bei eurer Ostkanada Rundreise. Hier gibt es ein breit gefächertes Angebot an Wander-, Kanu- und Kajaktouren. Zu meinen Highlights gehören definitiv die Waber Falls, der Le Passage Lookout, der Butcher Creek, die Picknickwiese Shewenegan, der Wazipagonke Lake und unsere Wanderung entlang des Lac-Étienne Trails. Nach einem wirklich tollen und erlebnisreichen Tag schlafen wir im Camper auf dem Rivière à la Pêche Campground direkt im Nationalpark.

Rundreise Ostkanada

Tag 9-10:  Parc National de La Mauricie – Québec (ca. 180 km)

Ach, es gibt einfach nichts schöneres als morgens von den ersten Sonnenstunden im Camper aufzuwachen, die Tür aufzumachen und direkt in der Natur zu sein! Wir beginnen den Tag mit einem provisorischen Frühstück mit unseren letzten Essensvorräten, dafür aber Vogelzwitschern im Hintergrund, und freuen uns diesen Abstecher in den Parc National de la Maurice gemacht zu haben. Anschließend springen wir in den Camper und schmeißen unsere Lieblingsplaylist an, denn es geht ins knapp 200 Kilometer entfernte Quebec City, dem Herzstück des französischsprachigen Kanadas.

Rundreise Ostkanda
Regenschrime in der Petit Champlain Street in Quebec City

Direkt fühlen wir uns wie zuhause, denn die französischen Einflüsse sind überall spürbar, ganz besonders in der malerischen Altstadt rund um die Rue du Petit Champlain, die übrigens zum Weltkulturerbe zählt. Als älteste Stadt Nordamerikas gibt es eine Menge über Quebec zu entdecken, und so machen wir eine Walking Tour mit einem Local, um alles über die Geschichte der Stadt mitzunehmen, die uns richtig gut gefallen hat und wir euch auf jeden Fall empfehlen können. Danach schlendern wir stundenlang auf eigene Faust durch die mit Kopfsteinpflaster belegten Gassen, bestaunen romantischen Häusern, schlemmen in den süßen kleinen Cafés mit typisch französischen Innenhöfen und lauschen Straßenmusikern – das klingt doch wie Musik in den Ohren, oder? Uns wurde von Einheimischen gesagt, dass es im La Boîte à Pain den besten Kuchen der Stadt gibt, und das kann ich euch guten Gewissens bestätigen – einfach köstlich!

Verbindet euren Spaziergang mit einer Fahrt mit der beliebten Seilbahn Funiculaire du Vieux-Québec und genießt die tolle Sicht auf das Wasser und die Stadt. Auch das Wahrzeichen von Québec City, das rosafarbene Luxushotel Château Frontenac, ist natürlich ein absolutes Muss bei einem Besuch in Quebec: Dieses liegt in der Oberstadt (Haute Ville). Bei einer geführten Tour durch das Hotel erfahrt ihr alle Schlosslegenden und seht die verschiedenen Räume von innen. Falls ihr nicht das Glück habt wie wir zwei ganze Tage Zeit in Quebec zu haben, empfehle ich euch diese Stadtrundfahrt, bei der ihr alle Highlights der Stadt seht und nebenbei noch mehr über die geschichtliche und kulturelle Bedeutung der Sights erfahrt.

Besonders gut hat uns in Quebec außerdem das lebendige Studentenviertel Quartier Pétit Champlain gefallen, in dem es coole Bars, hippe Restaurants und einfach eine schöne Atmosphäre ganz in der Nähe des Wassers gibt. An unserem letzten Abend genießen wir unglaublich gute Pasta im Sapristi Petit-Champlain.

Tag 11-12: Québec – Ottawa (ca. 470 km)

Wir können es uns natürlich nicht entgehen lassen der Hauptstadt Kanadas einen Besuch abzustatten, jedoch steht uns davor noch eine lange Autofahrt bevor. Eigentlich wollten wir deswegen ganz früh aufbrechen, jedoch haben wir uns am Abend zuvor mit einer Kanadierin unterhalten, die uns eindringlich empfohlen hat zu den Montmorency Falls nur 12 Kilometer von Quebec City zu fahren. Gesagt, getan. Am nächsten Morgen bestaunen wir also noch die spektakulären Wasserfälle die 83 Meter in die Tiefe rauschen. Dann ist die lange Autofahrt auch nur halb so schlimm, gerade weil wir uns auf den 470 Kilometern mit dem Fahren abwechseln können, kanadisches Radio hören und die Natur rund um den Highway genießen. In Ottawa angekommen, gehen wir abends noch lecker im Kochin Kitchen indisch essen.

Rundreise Ostkanada
Die Montmorency Falls

Den nächsten Tag starten wir voller Vorfreude auf die zweisprachige Stadt mit einer Sightseeing-Bootstour über den Ottawa River und verschaffen uns einen Überblick der Stadt. Danach besichtigen wir den Parliament Hill im Regierungsviertel, die Notre Dame Cathedral Basilica, die Rideau Hall und das Canadian Museum of History. Kunstinteressierte sollten dem renommierten National Museum of Canada auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Übrigens: Am Donnerstag habt ihr in alle Museen in Ottawa kostenfreien Eintritt. Später schlendern wir noch über den ByWard Market, der zu den Ältesten und Größten in ganz Kanada zählt, und shoppen ein paar Flaschen des vermeintlich besten Ahornsirups des Landes für unsere Liebsten zuhause. Spannend ist in Ottawa der Kontrast zwischen dem französischsprachigen Teil Gatineau, und dem englischsprachigen Teil Ottawa, die durch den Ottawa River voneinander getrennt sind: So ist zum Beispiel Benzin auf der englischsprachigen Seite deutlich günstiger als auf der französischsprachigen, und der Kauf von Alkohol ist in Gatineau deutlich einfacher als in Ottawa.

Tag 13-14: Ottawa – Algonquin Park (ca. 250 km)

Nur noch zweieinhalb Autostunden sind wir vom Algonquin Provincial Park entfernt und ich bin schon Feuer und Flamme! Der Algonquin Provincial Park ist mit 7725 km² der größte Park im Bundesstaat Ontario und es gibt dementsprechend viel zu entdecken. Im Park gibt es über 140 Vogelarten, 50 Säugetier- und 30 Reptilien- und Amphibienarten, übrigens alle ungiftig – keine Sorge. Der Park ist bestens ausgeschildert und auch das Informationszentrum ist sehr informativ. Am besten lässt sich die Naturschönheit des Parks beim Wandern, Fahrradfahren oder sogar vom Wasser auf dem Kanu erkunden (es gibt im Park rund 2.400 Seen!!).

Rundreise Ostkanada

Schon bei einer kurzen Autofahrt durch den Park über den Highway 60, der einmal quer durch den südlichen Teil des Parks verläuft, sind wir schwer beeindruckt von den grünen Wäldern, die noch so unberührt scheinen. Während wir am ersten Tag eher intuitiv erkunden und es langsam angehen lassen, nehmen wir uns für den zweiten Tag im Algonquin Park den 7,5 Kilometer langen Track and Tower Trail vor. Mit Proviant und reichlich Wasser stapfen wir los, atmen die frische Morgenluft ein, entdecken unterwegs mit Moos und Pilzen bewachsene Baumstämme und hören den Vögeln zu. Nach einem schmalen Holztreppe erreichen wir die Aussichtsplattform über den Cache Lake, das ist Kanada wie aus dem Bilderbuch! Falls euch dieses Abenteuer zu lang ist, haben wir gehört dass auch der nur knapp 3 Kilometer lange Lookout Trail richtig schön sein soll! Auf der Website des Nationalparks erfahrt ihr mehr.
Wir hoffen zum Abenddämmerung vielleicht einen Bären bzw. Elche zu Gesicht zu bekommen, haben heute aber leider kein Glück. Wir nächtigen übrigens auf dem Raccoon Lake Campground, auf dem wir den Tag noch mit einem Bad im See und selbstgekochem Abendessen ausklingen lassen.

Tag 15: Algonquin Park – Toronto (ca. 280 km)

Unser Kanada-Abenteuer neigt sich so langsam dem Ende zu, und somit machen wir uns nach einem ganz gemütlichen Morgen auf den Weg zurück nach Toronto, wo wir am Abend dann unseren Campervan abgeben müssen. Unterwegs stoppen wir noch für ein leckeres Mittagessen in Barrie, der am schnellsten wachsenden Stadt Kanadas am Westufer des Lake Simcoe.

Hier spazieren wir entlang der schönen Waterfront, und essen im hippen Restaurant Baccio Trattoria vorzügliche Pizza. Ich frage ob wir nicht einfach ein bisschen länger in Kanada bleiben wollen und werde dann aber schnell wieder in die Realität zurückgeholt und daran erinnert, dass ich am Montag in Deutschland arbeiten muss – stimmt, da war ja was! Als wir den Camper dann später in Toronto abgeben, checken wir noch schnell den Kilometerstand der letzten zwei Wochen: 2.328. Nicht schlecht! Diese Ostkanada Rundreise kann ich euch einfach empfehlen, wenn ihr die perfekte Mischung aus Natur und Stadt erleben wollt.

Rundreise Ostkanada
Toronto – eine wunderschöne Stadt und der Start und das Ziel unserer Rundreise durch Ostkanada

Meine Reisetipps für eine Ostkanada Rundreise

Hier verrate ich euch alles wichtige, das ihr beachten solltet, damit eure Rundreise durch Ostkanada zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Beste Reisezeit für Ostkanada

Die beste Reisezeit um den Osten Kanadas in vollen Zügen genießen zu können ist von Mai bis September. Während des Sommers zeigen sich vor allem die Nationalparks Kanadas von ihrer besten Seite und es ist warm genug, u den ganzen Tag draußen zu verbringen. Einen Pullover solltet ihr für die Abendstunden natürlich trotzdem einpacken.

Im Mai und Juni blüht in Kanada alles wunderbar, denn der lange und kalte Winter ist vorbei und die Natur sprießt aus allen Nähten. Im Spätsommer bzw. früher Herbst erlebt ihr in Kanada den berühmten Indian Summer, und ja, die Jahreszeit wenn sich die Blätter rot und das Licht sich gold-gelb färbt ist genauso wunderschön wie man es sich vorstellt. Auch eine Rundreise im Winter hat natürlich seine Vorteile, gerade für alle Wintersportler*innen unter euch, jedoch haben dann auch viele Nationalparks geschlossen und im Camper werdet ihr nachts vermutlich frösteln.

Anreise Kanada

Der perfekte Startpunkt für euren Roadtrip im Osten Kanadas ist Toronto. Die Metropole wird von den meisten großen Flughäfen Deutschlands direkt angeflogen und die Flüge dauern um die 9 Stunden. Deutsche Staatsbürger brauchen für eine Reise nach Kanada (max. sechs Monate) zwar kein Visum, jedoch müsst ihr eine elektronische Reisegenehmigung (eTA) für umgerechnet 5 € beantragen. Auch wenn ihr das eTA meist innerhalb weniger Stunden erhaltet, würde ich dieses immer einige Tage im Voraus schon erledigen um mich dann aufs Packen konzentrieren zu können!

Auf den Straßen in Kanada

Glücklicherweise herrscht in Kanada genau wie in Deutschland Rechtsverkehr, jedoch solltet ihr unbedingt das Tempolimit beachten: In Kanada gilt außerhalb von geschlossenen Ortschaften max. 100 km/h bzw. 80 km/h und die Geldstrafen haben es in sich!

Fragen und Antworten

Hier beantworten wir euch die am meisten gestellten Fragen zur Ostkanada Rundreise.

Was muss man in Ostkanada gesehen haben?

Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in Ostkanada, die ihr unbedingt besuchen solltet. Dazu gehören Niagara Falls, Québec City, Halifax, Peggy’s Cove, Algonquin Provincial Park und Cape Breton Island.

Wann ist die beste Zeit für eine Reise nach Ostkanada?

Die beste Zeit für eine Reise nach Ostkanada hängt von euren Vorlieben ab. Wenn ihr warmes Wetter bevorzugt, solltet ihr im Sommer reisen. Wenn ihr jedoch die Herbstfarben erleben möchtet, ist der September und Oktober die beste Zeit. Im Winter gibt es viele Skigebiete, die ihr besuchen könnt.

Wie viel Zeit sollte ich für eine Ostkanada Rundreise einplanen?

Es hängt davon ab, wie viele Orte ihr besuchen möchtet. Eine Woche ist eine gute Zeit, um einige Highlights zu sehen. Für eine ausführlichere Ostkanada Rundreise empfehle ich jedoch mindestens zwei bis drei Wochen einzuplanen.

Rundreise durch Ostkanada in 2 oder 3 Wochen?

Für unsere vorgeschlagene Route von Toronto über Kingston, Montreal, Quebec, Ottawa, Nationalparks und einen kurzen Abstecher zu den Niagarafällen haben wir etwas mehr als zwei Wochen eingeplant und ich finde, dass diese ausreichend waren. Natürlich wäre 3 Wochen noch wesentlich besser, weil ihr euch mehr Zeit könntet und zum Beispiel auch noch den nördlich von Quebec liegenden Bundesstaat Nova-Scotia mitnehmen könntet. Grundsätzlich waren wir jedoch zufrieden und glücklich mit unserer Route.

Wo ist es in Ostkanada am schönsten?

Es gibt viele Orte in Ostkanada, die atemberaubend schön sind. Die Schönheit liegt jedoch im Auge des Betrachters. Einige der beliebtesten Orte sind Cape Breton Island, die Küste von New Brunswick und die Seen von Algonquin Provincial Park.

Profilbild Laura Schulze
Über die Autorin

Ich liebe das Reisen! Ganz gleich, ob ins australische Outback, zu den Fjorden von Norwegen oder Städtetrips in den schönsten Metropolen der Welt wie Paris, Singapur, Barcelona oder New York unternehme - ich schreibe euch meine besten Tipps nieder, damit auch eure Reise zu einem ganz besonderen Highlight wird.

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Steffen von Loving Travel