Great River Road: Tag für Tag Erfahrungsbericht

Der ultimative Roadtrip entlang des Mississippi Flusses

Die Great River Road ist weniger ein Fluss als vielmehr die pulsierende Lebensader im Herzen der USA. Der Große Fluss, der bereits die Fantasie eines der besten Autoren des Landes (Mark Twain) anregte und die Bühne für die weltbekannten Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn anregte, verzaubert und beflügelt.

Als Roadtrip Ziel ist die Route bisher noch recht unbekannt, wir haben uns jedoch letztes Jahr auf den Weg gemacht und nehmen euch mit auf unsere unvergessliche Reise von Minnesota bis nach Louisiana.

Was macht die Great River Road besonders?

Während eures Roadtrips entlang des Mississipi Rivers durchquert ihr 10 amerikanische Bundesstaaten und habt somit die einmalige Gelegenheit ein breites Spektrum der amerikanischen Landschaft und Kultur zu erleben; darunter Minnesota, Wisconsin, Iowa, Illinois, Missouri, Tennessee, Arkansas und Mississippi, bevor ihr schließlich in Louisiana endet. Als der zweitlängste Fluss Nordamerikas schlängelt sich der Fluss durch den zentralen Teil der Vereinigten Staaten, bevor er in die Golfküste mündet und ist einfach ein unglaubliches faszinierendes Gewässer!

Ich glaube wir haben während eines Roadtrips noch nie so viele Museen besucht wie bei diesem, jedoch ist die Regio historisch so interessant, dass wir nicht genug bekommen konnten.

Die Great River Road mit dem Camper

Die Great River Road eignet sich perfekt für eine Reise im Campervan! Da ihr entweder von Nord nach Süd oder Süd nach Nord fahrt, könnt ihr hier bei der Orientierung wenig falsch machen und das Reisen ist super unkompliziert, selbst für Campervan-Jungfrauen.

Natürlich könntet ihr die Strecke auch mit dem Auto fahren und in Motels in den Städten übernachten, jedoch gibt es einfach nichts Schöneres als mitten im Grünen aufzuwachen und den Tag mit einem Bad im Mississippi Fluss zu starten. Geld sparen tut ihr nebenbei auch noch.

Neugierig geworden? Schaut doch einfach mal bei unserem kostenlosen Camper-Vergleich vorbei und lasst euch eurer Fantasie ein paar Anstöße geben, wie das Roadtrip-Abenteuer aussehen könnte!

Reiseroute Great River Road auf der Karte

Bevor wir euch einen ausführlichen Reisebericht unseres Mississippi-Roadtrips geben, gibt’s zur Übersicht erst einmal eine Karte inklusive der wichtigsten Highlights unterwegs.

Roadtrip Great River Road in der Übersicht

Wenn ihr unseren Fußstapfen folgen wollt, startet ihr in Minneapolis und macht euch langsam auf den Weg Richtung Süden nach New Orleans. Wir wussten, dass wir eine Kombination aus den Städten an der Great River Road sowie den Nationalparks sehen wollten.

Wir haben für euch noch einmal unsere Route in einer kurzen und knackigen Übersicht zusammengestellt:

Streckenabschnitt
Foto
Highlight
Strecke in km

Tag 1

Minnesota

minnesota usa bundesstaaten

67 km

Tag 2

Winsconsin

urlaub in wisconsin

397 km

Tag 3

Iowa

iowa usa

158 km

Tag 4

Missouri - Hannibal

Great River Road: Tag für Tag Erfahrungsbericht

301 km

Tag 5

Missouri - St. Louis

missouri usa bundesstaat

  • St. Louis
  • Gateway Bridge
  • Stadtrundfahrt
  • Forest Park
  • Baseballspiel St. Louis Cardinals
  • Gateway Arch National Park
  • Trail of Tears State Park
  • Old Mississippi River Bridge Scenic Overlook
  • River Campus Trail
  • Memphis
  • Lebendige Live-Musikszene
  • Beale Street, South Main Arts District
  • National Civil Rights Museum
  • Overton Park
  • Bootstour auf dem Mississippi

181 km

Tag 6

Tennessee - Memphis

guide für tennessee mit reisetipps

456 km

Tag 7

Mississippi – Arkansas – Natchez

Arkansas Bundesstaat USA

489 km

Tag 8

Louisiana – New Orleans

Great River Road: Tag für Tag Erfahrungsbericht

291 km

Tag 9 & 10

Grand Isle

Grand Isle Louisiana Beach

Reiseroute Great River Road Tag für Tag

So, nun geht’s ans Eingemachte! Wir zeigen euch, was wir auf unserem Roadtrip entlang der Great River Road Tag für Tag so getrieben haben.

Tag 1: Minnesota – Minneapolis und St. Paul

Minnesota an der Great River Road

Unsere Reise beginnt im Bundesstaat Minnesota, wo wir am Flughafen Minneapolis-St. Paul der Hauptstadt landen. Von hier haben wir einfach einen regulären Linienbus in die Stadt genommen und dort ganz gemütlich einen Kaffee getrunken. Was uns dabei sofort auffällt, ist, wie modern und gepflegt die Stadt wirkt. Wie dem auch sei, wir verbringen eine Minneapolis und St. Paul, Minnesota, auch bekannt als Twin Cities, zu erkunden.

Die Metropole Minneapolis ist geschichtlich total faszinierend, denn die Stadt war früher der Ausgangspunkt für die Expansion nach Westen und die Heimat von Getreidemühlen entlang der Ufer des Mississippi, deren Überreste ihr sogar heute sehen könnt. Die freundliche Stadt war übrigens auch die Heimat eines der wohl bekanntesten Künstler der WeltgeschichtePrince! In den 80er und 90ern war der First Avenue Club quasi Prince’s zweites Zuhause; wir stoßen hier abends mit einem Bier an und wundern uns nicht, dass aus den Lautsprechern ‘Purpel Rain’ und ‘When Doves Cry’ tönt. Wir stoßen in der zwanglosen Bar abends mit einem Bier an.

Ganz in der Nähe des beschaulichen Pubs findet ihr die Mall of America – das zweitgrößte Einkaufszentrum der Vereinigten Staaten – mit über 500 Einzelhandelsgeschäfte, Achterbahnfahrten, Luxushotels und einem Wasserpark. Bewundert außerdem die Aussicht auf das Wasser vom Hügel im Gold Medal Park, und verbringt ein paar ruhige Momente an der Stone Arch Bridge, wo ihr schöne Restaurants mit weiträumigen Terrassen inklusive Blick auf das Wasser findet wie zum Beispiel das Aster Cafe, das Wilde Cafe & Spirits, oder die Hideaway Burger Bar. Auch der Itasca State Park bietet mehrere schöne Wanderwege und wunderschöne Landschaften. Gerade im Sommer ist ein Spiel der Minnesota Twins im Target Field absolut sehenswert; das Baseballstadion gilt als eines der besten des Landes und auch das Team ist ziemlich erfolgreich.

Ein weiteres Highlight war für mich außerdem das Mississippi River Visitor Center in St. Paul wo die Geschichte des Mississippi mit Filmen und interaktiven Ausstellungen erzählt wird. Wir übernachten die erste Nacht im MOXY Minneapolis Uptown um in Ruhe anzukommen und fallen nach einem langen Tag voller Vorfreude auf die nächste Woche in die gemütlichen Betten.

Tag 2: Wisconsin – Potosi (397 km)

Wisconsin

Morgens gibt es noch einen letzten Kaffee im Fairground Café in Minneapolis, bevor wir unseren Camper abholen. Obwohl wir inzwischen schon einige Reisen im Campervan unternommen haben, freue ich mich noch immer jedes Mal wie ein Kind und bin ganz gespannt, welche Überraschungen das neue Geschoss bereit hält.

Nach einem Shoppingtrip bei Aldi (wir bleiben der heimischen Kette auch im Ausland treu!), geht es durch das wunderschöne Farmland Richtung Süden durch den Bundesstaat Minnesota bis in die malerische Stadt Potosi in Wisconsin. Haltet unterwegs unbedingt nach Aussichtspunkten Ausschau, die oftmals traumhafte Blicke auf die Staudämme und Weizenfelder bieten. Meine Lieblingsfotos habe ich im Great River Bluffs State Park geknipst, der einen weiten Blick von den Klippen auf das Tal des mächtigen Mississippis bieten, und auf im Barn Bluff in Red Wing, der nicht nur für seine beeindruckende Aussicht bekannt ist, sonder außerdem als heiliger Ort der Dakota Gruppe der indigenen Völker Nordamerikas gilt.

Probiert unterwegs auf jeden Fall etwas frischen Käse von einem der Bauernhöfe unterwegs. Der Käse aus der Region gilt nicht ohne Grund als Bester des Landes! Das Fort Crawford Museum in Prairie du Chien ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte des Bürgerkriegs interessiert. Auch ein Halt am Lake Pepin ist Pflichtprogramm: Dieser atemberaubende See ist der breiteste natürliche Teil des Mississippi und markiert die Grenze zwischen Minnesota und Wisconsin. In den kleinen Ortschaften um den See könnt ihr vorzüglich speisen und auf der Minnesota-Seite Wasserski fahren.

Für den Rest des Tages erkunden wir Potosi: Das geschichtsträchtige National Brewery Museum in Potosi wurde bereits 1852 gegründet und erforscht die Geschichte des Brauens im Mittleren Westen und bietet dazu auch Führungen durch die Brauerei an. Im Museum gibt’s außerdem eine Abteilung zur Geschichte der Great River Road, falls ihr die Möglichkeiten zuvor verpasst habt.

Tag 3: Iowa – LeClaire (158 km)

Iowa an der Great River Road

Weiter geht’s! Der Bundesstaat Iowa im Mittleren Westen der USA ist bekannt für flache Maisfelder und endlos weite Landschaften. Unser Endziel des heutigen Tages ist zwar die Stadt LeClaire, jedoch nehmen wir uns hier ausreichend Zeit, um diesen Teil des Mississippi Rivers zu entdecken. Das Driftless Area Education and Visitor Center bietet eine herrliche Aussicht und viele interessante Filme und Ausstellungen, die der Kultur, Geschichte und Natur der Region gewidmet sind.

Auch das Effigy Mounds National Monument in Harper’s Ferry fand ich super spannend, denn diese Gedenkstätte ist für über 20 verschiedene Gruppen der indigenen Bevölkerung ein einem heiligen Ort. In Iowa gibt es außerdem acht verschiedene Staudämme und Wasserfälle zu erkunden, die entlang der Straße gut ausgeschildert sind. Der beste Aussichtspunkt in Iowa liegt im Pikes Peak State Park in McGregor, wo ihr neben einem atemberaubenden Blick auf den Fluss außerdem einen Pfad zum nahegelegenen Wasserfall findet.

Nachdem wir uns die Beine vertreten und im Wasserfall abgekühlt haben, geht es weiter in die malerische Stadt LeClaire, welche besonders für eine Aktivität bekannt ist: Hier könnt ihr den Mississippi River endlich mal von einer andere Perspektive erkunden, und zwar von einem Boot! Lasst euch für 90 Minuten während der Bootstour über den Fluss kutschieren und begebt euch auf eine Reise in die Vergangenheit, als der Seeweg noch essentiell für den Handel und Transport zwischen den verschiedenen Siedlungen entlang des Flusses waren. Für Vogel-Fans hat LeClaire einige der besten Spots für wandernde Weißkopfseeadler zu bieten.

Tag 4: Missouri – Hannibal (301 km)

Wenn ihr euch von Iowa weiter südlich begebt, habt ihr ein paar Möglichkeiten: Entweder ihr folgt der Great River Road und durchquert den Bundesstaat Missouri inklusive dem Geburtsort von Mark Twain (Hanniball), oder ihr macht einen kleinen Bogen abseits der Great River Road und erkundet stattdessen mehr von Illinois und dessen Hauptstadt Springfield.

Wir entscheiden uns für die erste Option, denn uns steht mehr der Sinn nach einer historischen Kleinstadt als einer hektischen Metropole. Der Bundesstaat Illinois beginnt, nachdem ihr die berühmte Chain of Rocks Bridge überquert habt, welche als bester Aussichtspunkt im gesamten Bundesstaat gilt.

Unterwegs Richtung Quincy besichtigen wir die Villa Katherine, welche ein burgähnliches Herrenhaus aus dem Jahr 1900 im marokkanischen Stil ist und einen herrlichen Blick auf den Mississippi River bietet. Heute ist das Herrenhaus ein Museum und der perfekte Ort, um etwas über die Geschichte der Gegend zu erfahren. Auch das National Great Rivers Museum in Alton ist toll falls ihr euch unterwegs schon gewundert habt was es mit den ganzen Schleusen und Dämme des Mississipi Rivers auf dich hat.

Ein weiteres Highlight in Missouri ist die Cahokia Mounds State Historic Site in Collinsville: Hier könnt ihr eine Siedlung entdecken, die im Jahre 1250 von einem der indigenen Völker des Landes errichtet wurde.

Weiter geht’s nach Missouri! Hier wartet auf uns ein absolutes Highlight: das Mark Twain Boyhood Home and Museum in Hannibal! Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn haben mich durch meine gesamte Kindheit begleitet und somit war ein Besuch im Museum ein ziemlich nostalgisches Erlebnis.

Tag 5: Missouri – St. Louis (181 km)

Tennessee an der Great River Road

Wir wachen gut ausgeruht und voller Tatendrang auf, machen uns einen Instant Kaffee und genießen eine Brotmahlzeit auf den Campingstühlen – wunschlos glücklich! Ich liebe die Flexibilität des Campervans, denn wie können wirklich tun und lassen was wir wollen und einfach in den Tag leben.

Der erste Stopp für den heutigen Tag ist die zweitgrößte Stadt Missouris: St. Louis! Die Stadt begrüßt euch mit ihrem Wahrzeichen, der Gateway Bridge! Diese 192 m hohe Brücke wurde in den 1960ern zum Gedenken an die Lewis-und-Clark-Expedition errichten die im frühen 19. Jahrhundert die zur Erweiterung Amerikas in Angriff nahmen.

Meine Mpfehlung falls ihr keine Lust auf Planung oder weniger Zeit zum Erkunden in St. Louis habt: diese Stadtrundfahrt, die euch in 75 Minuten bequem zu allen Highlights der Stadt kutschiert. Anschließend schlendern wir gemütlich durch den weitläufigen Forest Park und vertreten uns die Beine. Wir sind hungrig geworden und haben total Lust auf Pizza, deswegen schlemmen wir im Pizzeoli Wood Fired Pizza – absolut empfehlenswert. St. Louis ist außerdem der perfekte Ort um ein Baseballspiel der St. Louis Cardinals zu sehen, falls ihr die Chance bisher verpasst habt. Ich finde es immer spannend, in die amerikanische Sport Kultur einzutauchen, denn die Stimmung in den Stadien ist einfach der Wahnsinn!

Auch den Gateway Arch National Park in St. Louis solltet ihr euch nicht entgehen lassen, ebenso wie den Trail of Tears State Park in Jackson. Dieser Spaziergang ist den Tausenden von amerikanischen indigenen Völkern gewidmet die durch die Kolonialisierung des Landes ums Leben kamen.

Ich fand außerdem Old Mississippi River Bridge Scenic Overlook in Cape Girardeau ziemlich faszinierend: Als die Brücke im Sommer 1928 fertiggestellt wurde, taufte sie der Bürgermeister als „Das Tor zu den Ozarks“, denn sie ermöglichte eine Verbindung zwischen Missouri und Illinois und somit Handel. Ein kleines, restauriertes Portal der alten Brücke ist zwar alles, was von der ehemaligen Brücke noch übrig geblieben ist, jedoch bietet der anliegende Aussichtspunkt einen beeindruckenden Blick auf den Mississippi.

Der River Campus Trail gleich nebenan ist ein gemütlicher Spaziergang und perfekt, um sich unterwegs mal die Beine zu vertreten.

Tag 6: Tennessee – Memphis (456 km)

 

Next Stop: Memphis, Tennessee! Memphis ist ein wahres Paradies für Musikfans. Es ist nicht nur die Heimat des Blues und der Soulmusik, sondern auch der Geburtsort des Rock ’n‘ Roll. Wusstet ihr, dass Elvis Presley, die Rock’n’Roll-Legende höchstpersönlich, hier geboren wurde? Kein Wunder also, dass Musik quasi das Lebenselixier der Stadt ist und hier gewühlt an jeder zweiten Ecke Live-Musik gespielt wird.

Zu jeder Tageszeit könnt ihr im Pub nebenan mit einem Live-Auftritt zu rechnen und zwar im legendären Veranstaltungsorten wie den berüchtigten BB King’s Blues Club und Lafayette’s Music Room ebenso wie in den vielen Outdoor-Bühnen der Stadt wie das Radians Amphitheatre und The Overton Park Shell (wo Elvis 1954 seine erste öffentliche Show hatte). Die meisten Bars und Restaurants befinden sich auf der Beale Street, also nichts wie hin da für ein leckeres Abendessen und danach ein Bier mit Live Musik im Hintergrund.

Wir verbringen den Nachmittag im South Main Arts District, stöbern durch kleine Geschäfte und Galerien, und statten außerdem dem National Civil Rights Museum einen Besuch ab, in dem wir spannende Fakten über die Bürgerrechtsbewegung in den 60 erfahren. Kein Wunder dass dieser Ort von historischer Bedeutung ist, denn Martin Luther King wurde im Lorraine Motel im Jahr 1968 ermordet, welches dann später zum jetzigen Museum umfunktioniert wurde.

Wenn ihr euch unter die Locals mischen wollt geht ihr in den Overton Park, eine riesige Grünfläche im Herzen von Memphis, inklusive Golfplatz, Rainbow Lake, den Memphis Zoo und das Levitt wo jedes Jahr mehr als 50 kostenlose Konzerte angeboten werden.

Mein letzter Memphis Tipp für euch ist diese coole Stadtrundfahrt zu allen historischen und kulturellen Highlights und optional anschließender Bootstour auf dem Mississippi.

Insgesamt muss ich sagen dass mich das lebendige und multikulturelle Memphis wirklich total überrascht hat; mittlerweile zählt Memphis zu meinen Lieblingsstädten in den USA!

Tag 7: Mississippi – Arkansas – Natchez (489 km)

Wir steigen am nächsten Morgen wieder in unseren Campervan, schmeißen unsere Roadtrip Playlist an und düsen weiter Richtung Süden. Wir überqueren den Mississippi River von Memphis nach Arkansas, einem Staat, der geschichtlich mal wieder einiges zu bieten hat. Falls ihr also noch nicht genug von Museen bekommen habt, solltet ihr unbedingt in das Hampson Archaeological Museum gehen, denn hier liegt eine unglaubliche Sammlung durch Ausstellungen und Artefakten in die Welt des kleinen Bauerndorfes Nodena eintauchen, das von 1400 bis 1650 eines der wichtigsten Ortschaften des Landes war. Auch das Japanese American Internment Museum in McGehee ist sehenswert, denn hier erfahrt ihr spannende Fakten über die Konflikte zwischen den USA und Japan im Zweiten Weltkrieg.

Wir überspringen die Museen in Arkansas und halten zwischendurch nur ein paar Mal an, um ein paar Fotos von dem wunderschönen Mix aus Bergen und weiten Feldern zu knipsen. Schneller als gedacht entdecken wir am Straßenrand das Schild, das den Beginn von Mississippi markiert. Ach, ich freue mich, denn für viele sind die Sehenswürdigkeiten in Mississippi der schönste Teil des Roadtrips!

Mississippi ist ein unglaublich vielfältiger Staat und hat von Großstadt bis hin zu wunderschönen Wanderwegen alles zu bieten. Jackson ist die bekannteste Stadt und beherbergt das Mississippi Museum of Natural Science.

Auch diese Stadt überspringen wir jedoch, denn Jackson liegt nicht direkt an der Great River Road und wir erkunden lieber die anderen Kleinstädte wie zum Beispiel Vicksburg: Als einer der geschichtsträchtigsten Orte des Landes wurden hier damals im Amerikanischen Bürgerkrieg viele der wichtigsten Schlachten ausgeführt.

Danach geht es für uns in den Natchez Trace National Park, der landschaftlich unglaublich reizvoll ist. Wer Lust hat, kann in Mississippi sogar einen Abstecher an die malerische Küste machen, die zwar oft übersehen wird, ihr deswegen aber teilweise noch menschenleere Strände findet. Ansonsten findet ihr im Park auch wunderschöne Wasserfälle wie auf der Postkarte; wir haben den Jackson Falls und dem Fall Hollow Wasserfall einen Besuch abgestattet und empfehlen euch das Gleiche!

Grand Falls am Mississippi River Great River Road

Mein absoluter Lieblingsmoment in Mississippi war jedoch ein entspannendes Bad in der natürlichen Quelle namens Rock Spring, wo das Wasser aus dem Boden sprudelt und ihr umgeben von Bäumen eine ziemlich eisige Erfrischung genießen könnt. Abends fahren wir dann schließlich noch in die Stadt Natchez und gönnen uns eine riesige Schüssel Pho im Restaurant Planet Thailand .

Tag 8: Louisiana – New Orleans (291 km)

Louisiana an der Great River Road

Langsam aber sicher neigt sich unser Roadtrip entlang des Great Rivers dem Ende zu, jedoch wartet als letzter Stopp noch New Orleans bzw. die Hauptstadt Louisiana auf uns, eine Stadt, die vor Musik und Kultur nur so trotzt.

Auf dem Weg dorthin überquert die Great River Road den Mississippi viermal und schlängelt sich entlang rauer Nebenstraßen vorbei an einer Reihe schöner Vorkriegshäuser, magischen Eichenwäldern und bunt bemalten Kirchen. In New Orleans angekommen spazieren wir durch das French Quarter und bewundern die einzigartigen Gebäude und engen Gassen mit Kunstgalerien, und verweilen in Restaurants und kleinen Cafés. Hier werden übrigens auch geführte Touren angeboten, falls euch die Geschichte und Kultur des Viertels noch weiter interessiert.

Danach gehen wir nach Empfehlung einer der unglaublich freundlicher Kellner im Envie Espresso Bar & Cafe in den Jean Lafitte National Historical Park and Reserve wo wir auf eine wunderschöne Kombination aus Natur und Geschichte treffen. Wir spazieren über den langen Holzsteg durch den Sumpf, halten nach Alligatoren Ausschau (leider erfolglos) und lesen auf den Infotafeln alles über das faszinierende Ökosystem der Region nach.

Eine etwas andere Seite der Südstaaten lernen wir anschgließend bei einer unglaublich spannenden und ziemlich emotionale Tour zu den Whitney- und die St. Joseph-Plantagen kennen, wo wir ehemalige Zuckerplantagen und die Siedlung drumherum besichtigen und uns von unserem extrem fachkundigen Guide die Geschichte des Sklavenhandels nochmal im Detail ins Gedächnis rufen. Hier wurde übrigens der bekannte Film ‘12 Years a Slave’ gedreht! Auch wenn solche Touren nicht gerade Spaß machen, gehören sie dazu und ich persönlich finde es wichtig, sich mit der lokalen Geschichte auseinanderzusetzen.

Unseren letzten offiziellen Abend des Mississipi Abenteuers starten wir mit einer romantischen Bootstour zum Sonnenuntergang inklusive Live Jazz-Musik und Dinner Buffet , danach geht’s für einen Absacker zur Bourbon Street im French Quarter. Hier feiern die Nachtschwärmer auf der Straße und die Stimmung ist gerade nach Sonnenuntergang unglaublich lebendig .

Alternativ könnt ihr auch einen entspannten Abend mit Jazz und anderen lokalen Künstler*innen in der Frenchmen Street verbringen. Auch New Orleans hat mir überraschend gut gefallen: die unbeschwerte und freundliche Atmosphäre und die Kultur, die scheinbar einen großen Wert auf die guten Dinge im Leben legt – Essen, Trinken und Musik.

Tag 9 & 10: Grand Isle

Ach ja, wir haben es ganz schön gut! Die letzten zwei Tage unserer Reise verbringen wir auf der Grand Isle, welche von New Orleans mit dem Camper etwa zwei Stunden entfernt ist.

Grand Isle Louisiana Beach

Im Naturparadies faulenzen wir, lesen, lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und essen ganz viel Fisch und Meeresfrüchte. Einen besseren Abschluss dieser wunderschönen Reise gibt es doch nicht!

Unsere Reisetipps zur Great River Road

Hier verraten wir euch unsere Tipps für die Reise über die Great River Road.

Infos über den Mississippi River

So, fahren wir mal einen Gang runter, bevor ich voller Vorfreude das Wichtigste vergesse. Hier kommt eine kurze Reise in die Vergangenheit des Great Rivers, auch Old Man River, Father of Waters, „Körper einer Nation“, oder Big Muddy genannt.

Die Great River Road folgt dem Lauf des Mississippi über fast 2000 Kilometer und erstreckt sich von seiner Quelle im Lake Itasca in der Nähe von Grand Rapids, Minnesota, bis nach Norden bis zu seiner Mündung in Venice, Louisiana. Unterwegs gibt’s dabei Hochland, Wiesen, dichte Wälder, Naturschutzgebiete und natürlich den treuen Star der Show – den Fluss selbst – zu sehen. Der mächtige Mississippi Fluss gilt wegen seiner historischen Bedeutung in den inzwischen fast schon als USA mythischen Figur und ist für das Land mindestens genauso bedeutend wie der Nil für Ägypten.

Die 1938 aus einem Netz von Bundes-, Staats- und Kommunalstraßen geschaffene Great River Road bildet von Kopf bis Fuß eine einzige Route entlang des Mississippi, wobei die Straße zwischendurch immer mal wieder den Fluss über Brücken überquert, sich durch die Städte unterwegs schlängelt und insgesamt bestimmt doppelt so lang ist wie die Parallelstrasse im Inland.

Beste Reisezeit für die Great River Road

Der Spätsommer bzw. Herbst ist die perfekte Zeit, um die ikonische Great River Road zu erkunden. Lebhafte Farben färben die Bäume von Minnesota bis zum nördlichen Mississippi, und ihr könnt euch auf kleine Festivals, Bauernmärkte und eine magische Atmosphäre freuen.

Reisedauer Great River Road

Angeblich soll man die Great River Road in 36 Stunden am Stück durchfahren können. Das wäre nicht nur unglaublich gefährlich, sondern man würde die landschaftlichen und kulturellen Highlights entlang des historischen Roadtrips verpassen!

Wir haben uns deswegen 8 Tage Zeit genommen, von Minnesota (Minneapolis) bis nach Louisiana (New Orleans). Ihr werdet sehen, dass wir teilweise ordentlich Strecke gemacht haben und an manchen Tagen knapp 500 Kilometer gefahren sind. Wir haben uns dabei mit dem Fahren abgewechselt und somit hatten wir zwischendurch immer mal Zeit die Landschaft drumherum zu genießen.

Falls ihr etwas mehr Spielraum habt, ist es sicherlich schön, sich noch zwei extra Tage zu nehmen, um ein bisschen mehr Luft zwischen den Etappen zu schaffen.

Great River Road: Das gehört ins Gepäck!

Flug und Campervan sind gebucht, jetzt ist Packen angesagt. Hier kommen unsere Must-Haves:

  • Die Kamera gehört ganz oben auf die Liste, denn entlang der Great River Road lungern an jeder Auskreuzung unglaubliche Aussichten, die nur darauf warten von euch dokumentiert zu werden.
  • Essen für unterwegs ist ein Muss! Denkt daran, dass einige der Städte am Fluss ländlicher sind und nur begrenzte Möglichkeiten für Lebensmittel oder Tankstellen bieten. Kauft deswegen in den größeren Städten für die nächsten Tage ein.
  • Sonnencreme und Sonnenbrille sind auch im Herbst essentiell auf eurem Roadtrip.
  • Generell empfehle ich euch leichte Funktionskleidung und festes Schuhwerk, denn wandern mit Blasen an den Füßen und verschwitzten Klamotten macht einfach keinen Spaß.
  • Gerade weil euch auf der Great River Road viele historisch bedeutsame Orte erwarten, ist ein Reiseführer keine schlechte Idee, um zwischendurch mal zu lesen, was ich euch da eigentlich gerade anschaut.

Fragen und Antworten

Hier beantworten wir eure am meisten gestellten Fragen zur Great River Road.

Wo ist die Great River Road?

Die Great River Road folgt dem Mississippi von der kanadischen Grenze bis zum Golf von Mexiko. Jedoch ist nur der Streckenabschnitt von Minnesota bis nach Louisiana als Touristenziel gedacht.

Wie lang ist die Great River Road?

Der Mississippi erstreckt sich insgesamt über 3.300 km, 20 Landkreise und drei Stämme. Zum Roadtrippen sind dabei 1.200 Kilometer für euch drin.

Was bedeutet „Mississippi“?

Das Wort kommt von Misi zipi, der französischen Interpretation des Namens der Anishinaabe Gruppe der indigenen Völker für den Fluss, Misi-zibi (Großer Fluss).

Was ist die breiteste Stelle in Mississippi?

Die breiteste Stelle des Flusses ist der Lake Winnibigoshish, der sich in der Nähe von Grand Rapids, Minnesota, gebildet hat. Es wurde von einem im 18. Jahrhundert erbauten Damm gebildet und ist über 11 Meilen breit!

Wo ist der tiefste Punkt am Mississippi?

Der tiefste Punkt des Mississippi Flusses ist Lake Pepin, ein wunderschöner See an der Grenze zwischen Wisconsin und Minnesota.

Wie lange dauert es, die Great River Road zu fahren?

Die Fahrt entlang der Great River Road dauert für die meisten zwischen fünf Tagen und zwei Wochen.

Profilbild Steffen
Über den Autor

Ich bin ein absoluter Reise-Begeisterter mit einer großen Liebe zur USA, Spanien, Italien und England. Ganz viel Reise-Inspiration von mir gibt es regelmäßig auf unserem YouTube-Kanal sowie in unserem brandneuen Podcast.

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Steffen von Loving Travel