Die Atlantikstraße in Norwegen

Unser Norwegen Roadtrip durch Oslo, Bergen, Geiranger & Trondheim!

Norwegen ist ein wunderbares Land für einen Roadtrip – und insbesondere die Atlantikstraße in Norwegen kann sich sehen lassen: Tiefblaue Fjorde, schroffe Bergketten, magische Gletscher und atemberaubende Wasserfällen an jeder Ecke und so ziemlich die frischeste Luft, die ich je geatmet habe! Lest hier unseren Erfahrungsbericht über diese einzigartig schöne Reiseroute.

Wir sind letztes Jahr mit dem Camper von Oslo bis nach Trondheim gefahren, haben unterwegs Kultur und Natur gleichermaßen erkundet und unvergessliche Momente gesammelt. Wir nehmen euch mit auf unser Abenteuer in Norwegen und verraten euch alle Tipps zur Planung und die besten Highlights unterwegs.

Die Atlantikstraße in Norwegen

Wer sich mit einem Roadtrip in Norwegen beschäftigt, wird vermutlich ziemlich schnell auf die berühmte Atlantikstraße treffen: Diese Panoramastraße in Norwegen schlängelt sich im Norden des Landes für rund 8 Kilometer über Brücken entlang des Atlantiks und auch wir konnten uns dieses Highlight natürlich nicht entgehen lassen. Neben dieser bekannten Touri Attraktion sehen wir auf unserem Roadtrip jedoch noch viele weitere wunderschöne Orte; den Gipfel des Vestlia, die friedliche Landschaft des Eidfjords, die lebendige Kulturstadt Bergen, die Gletscherlandschaft rund um Fjærland inklusive dem Sognefjord, den Storforsen Wasserfall bei Geiranger und die norwegische Fahrradhauptstadt Trondheim.

Die Fahrt der Atlantikstraße Norwegen im Wohnmobil

Es ist inzwischen wirklich kein Geheimnis mehr, dass ich Roadtrips liebe und das mobile Zuhause eine meiner liebsten Art von Reisen ist. Als wir uns also letztes Jahr auf den Weg nach Norwegen gemacht haben, stand für mich sofort fest: Wir reisen über die Atlantikstraße in Norwegen im Wohnmobil! Egal ob ihr ebenso wie ich eingesessene Camper-Fans seid oder zum ersten Mal im Haus auf vier Rädern übernachten wollt – Norwegen ist das perfekte Land für einen Outdoor Urlaub im Campervan!

Bei den endlosen Landschaften, der unberührten Natur und den langen Tagen im Sommer gibt’s einfach nichts Besseres, als morgens mitten im Grünen aufzuwachen und den Tag mit einem Kaffee im Campingstuhl zu genießen. Die Kirsche auf der Torte: Wildcampen ist in Norwegen erlaubt, sodass ihr parken könnt, wo immer ihr wollt. Das spart nebenbei sogar noch Geld für Campingplätze, sofern euch Duschen im nächstgelegenen See nicht stört.

Neugierig geworden? Schaut doch einfach mal bei unserem kostenlosen Camper-Vergleich vorbei und lasst euch eurer Fantasie ein paar Anstöße geben, wie das Roadtrip-Abenteuer aussehen könnte!

Die Atlantikstraße in Norwegen auf der Karte

Bevor ich euch einen ausführlichen Reisebericht unseres Norwegen Roadtrips gebe, gibt’s zur Übersicht erst einmal eine Karte inklusive der wichtigsten Highlights unterwegs.

Roadtrip Norwegen Tag für Tag

So, jetzt geht es endlich los – ich nehme euch mit und zeige euch, was wir Tag für Tag so auf unserem Roadtrip getrieben haben. Das ganze soll natürlich als Anhaltspunkt für euch dienen, damit ihr inspiriert und voller Tatendrang in euer eigenes Abenteuer starten könnt.

Tag 1: Oslo – Geilo (224 km)

Oslo in Norwegen

Nach ein paar wunderschönen Tagen in Oslo, die wir mit Sightseeing, langen Spaziergängen und Café hopping verbracht haben, startet für uns heute der Roadtrip und ich freue mich riesig! Auch wenn ich schon einige Male in Oslo war, habe ich es noch nie in die ländlichen Regionen Norwegens geschafft, was sich jetzt jedoch endlich ändern soll. Die erste große Etappe des Roadtrips ist die Studentenstadt Bergen an der Westküste des Landes, jedoch verstecken sich auf den rund 500 Kilometern zwischen Oslo und Bergen so einige landschaftliche und kulturelle Highlights.

Wir gehen in Oslo noch einmal im Supermarkt REMA 1000 Torggata einkaufen, der unserer Erfahrung nach am günstigsten ist, und brechen dann auf in Richtung Geilo: Die Stadt ist landesweit bekannt für die Vielzahl an Outdoor Aktivitäten, die hier zu jeder Jahreszeit erlebt werden können. Im Winter wird Ski gelaufen auf einer der vielen Skipisten oder den kilometerlangen Langlaufloipen, während im Sommer in den anliegenden Hallingskarvet oder Hardangervidda Nationalpark gewandert, geklettert und Rad gefahren wird. Wir erreichen Geilo erst gegen Nachmittag und sind müde von der Autofahrt, sodass wir uns faul in den Sessellift fläzen, der uns auf den Gipfel des Berges Vestlia bringt.

Von hier aus haben wir einen wunderschönen Ausblick auf die Gegend rundherum und spazieren auf 1.500 Höhenmetern zu den Aussichtsplattformen. Auf dem Weg zurück ins Tal unterhalten wir uns mit einem norwegischen Paar und fragen wie immer nach den besten Geheimtipps für die Gegend. Die Antwort hier ist eindeutig: Der Wanderweg rund um den malerischen See Ustedalsfjorden.

Wir suchen uns deswegen ein schönes Plätzchen zum Übernachten Nationalpark am See, sodass wir morgen nach dem Frühstück nicht mehr weit fahren müssen. Wir kramen die Campingstühle hervor, kochen lecker Nudeln, freuen uns über das eiskalte Bier aus unseren neuen Kühlschrank im Camper, decken uns von Kopf bis Fuß mit Mückenspray ein und machen es uns zum Abendessen gemütlich!

Tag 2: Geilo – Eidfjord (98 km)

Geilo an der Atlantikstraße Norwegen

Ach, wie ich es vermisst habe, morgens vom Vogelzwitschern geweckt zu werden – es gibt einfach nichts besseres! Nach dem Frühstück machen wir uns dann auf den Wanderweg, der uns gestern empfohlen wurde. Wir benutzen dafür immer die App ‘AllTrails’, die uns die besten Routen in der Region zeigt; inklusive Startpunkt und Reviews von anderen Wanderbegeisterten. Für die 10 Kilometer brauchen wir zwischen drei bis vier Stunden, denn der Schotterweg ist größtenteils flach und leicht zu begehen. Neben den tollen Ausblicken auf den Wald und den See, finde ich hier besonders schön dass wir auf den vielen Informationstafeln entlang der Route mehr über die lokale Geschichte, Kultur und Tierwelt erfahren. Auch eine Abkühlung am Geilo Badestrand des Sees ist natürlich Pflichtprogramm! Gerade wer mit Kindern reist hat anschließend die Möglichkeit noch in den Hochseilgarten Geilo Summer Park.

Danach geht’s weiter westlich Richtung Bergen, bis wir nach etwa zwei Stunden Eidfjord erreichen. Eidfjord bietet einen spannenden Kontrast zwischen hohen, majestätischen Bergen und der endlosen Weite der für Norwegen typischen Fjorde. Mehr als 95 % der Gesamtfläche der Gemeinde Eidfjord von rund liegen mindestens 600 m über dem Meeresspiegel; kein Wunder also, dass sich hier Europas größte Hochebene und Norwegens größter Nationalpark befindet: Hardangervidda. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Fjordlandschaft rund um Hardangervidda zu entdecken: von unvergesslichen Bergwanderungen, Fjordkreuzfahrten oder einer entspannten Kajakfahrt – hier ist für jeden etwas dabei!

Wir sind für heute genug gewandert und haben Lust auf ein Abenteuer, deswegen unternehmen wir eine Motorbootfahrt durch den Simadal Fjord, die zentral im Hafen von Eidfjord startet. Unterwegs entdecken wir die schönsten Wasserfälle und Berghänge des Fjordes und erfahren nebenbei vom Guide noch spannende Infos über die Tier- und Pflanzenwelt. Mein absolutes Highlight in Eidfjord ist jedoch der magische Wasserfall Vøringfossen, der aus 182 Metern vom Berg Hardangervidda in das Tal von Måbødalen stürzt und eine unglaubliche Atmosphäre kreiert. Wir nächtigen auf dem Kjærtveit Campingplatz und freuen uns über eine warme Dusche und fließend Wasser!

Tag 3: Eidfjord – Bergen (153 km)

Voringsfossen Wasserfall an der Atlantikstraße Norwegen

Heute wollen wir bis nach Bergen fahren, einer der bekanntesten Städte in Norwegen, die gleichermaßen für die atemberaubende Landschaft und lebendige Kultur bekannt ist. Die Fahrt von Eidfjord dauert etwa zwei Stunden, wobei die Zeit bei den Berglandschaften, die wir aus dem Fenster beobachten, wie im Flug vergeht. Bevor wir uns auf den Weg nach Bergen machen, entdecken wir am Vormittag jedoch erstmal das hochmoderne Hardanger Naturcenter in Eidfjord, ein spannendes Erlebniszentrum, in dem ihr mehr über die Natur und das einzigartige Klima Norwegens erfahren könnt.

Besonders gefallen hat mit der Film „Fjord Mountain Waterfall“, der unglaubliche Aufnahmen der wilden Natur des Landes zeigt. Nach einer traditionellen Fischsuppe und Brot im Vik Café und Restaurant geht es dann schließlich los nach Bergen. Bergen ist Norwegens zweitgrößte Stadt und das charmante Kleinstadtgefühl wird durch die sieben Berge verstärkt, die als natürliche das Stadtzentrum malerisch umrunden. Die Uferpromenade der Stadt ist mit bunten Häuschen verziert und macht damit selbst den beliebtesten Teil der Stadt gemütlich. Auch die Fjorde rundherum sind wunderschön und absolut sehenswert.

Heute schlendern wir jedoch erstmal durch die Stadt und verschaffen uns einen Überblick der Stadt. Besonders gefallen hat uns dabei die erwähnten Häuser an der Uferpromenade, die, wie wir später herausfinden, Bryggen genannt werden und inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe sind. Diese Gebäude wurden früher als Lagerhäuser genutzt, in denen Getreide aus Europa und weiter nördlich gefangener Fisch aufbewahrt wurden. Die heutige Architektur stammt aus dem Jahr 1702, als die Häuser nach einem Brand wieder aufgebaut wurden. Gegen Abend fahren wir noch etwas raus aus dem Stadtzentrum zum idyllischen Campingplatz Bratland, wo wir unser Lager für die Nacht aufstellen und müde in die Koje fallen!

Tag 4: Bergen

Bergen an der Atlantikstraße Norwegen

Erst beim morgendlichen Gang zum Waschraum fällt mir auf, dass wir uns direkt an einem wunderschönen See befinden. Das muss natürlich ausgenutzt werden, und so starten wir unseren Tag mit einem erfrischenden Bad im klaren Wasser. Den Rest des Tages verbringen wir in Bergen: Da Bergen als die Stadt der sieben Berge bekannt ist, solltet ihr mindestens einen von ihnen besuchen!

Wir entscheiden uns für Fløyen, der in der Nähe des Stadtzentrums liegt und deswegen leicht zu erreichen ist. Dafür nehmen wir einfach die Seilbahn, Fløibanen, die uns in nur acht Minuten zum Gipfel bringt. Oben angekommen, können wir dann die spektakuläre Aussicht auf Bergen und die umliegende Landschaft ebenso wie ein kleines mitgebrachtes Picknick genießen. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang den Berghang hinab, wobei ihr natürlich auch die Seilbahn wieder bis zum Fuße des Berges nehmen könnt. Anschließend legen wir bei einer Kreuzfahrt durch die wunderschönen Fjorde um Bergen die Beine hoch und lauschen dem freundlichen Guide, der uns mehr über die faszinierende Geschichte und Kultur der Stadt erzählt.

Wir machen mit dem Boot außerdem einen Abstecher zum berühmten Fischmarkt in Bergen, wobei wir später nochmal in Ruhe zurückkommen und das rege Treiben der Händler bestaunen und frischen Fisch essen. Wer vom Geschichtsunterricht noch nicht genug hat, kann außerdem einen geführten Rundgang durch die Stadt machen und sich auf eine Reise durch die Vergangenheit begeben. Weitere Highlights in Bergen sind das KODE Kunstmuseum, die Bergenhus Festung und die historisch bedeutsame Fantoft Stave Kirche. Falls ihr abends noch Lust auf ein Bier habt, geht ihr zurück nach Bryggen oder dem Ole Bulls Plas.

Tag 5: Bergen – Fjærland (256 km)

Atlantikstraße Norwegen

Nach einem Kaffee und Bagel in Godt Brød Christie Café in Bergen machen wir uns heute Morgen auf den Weg nach Fjærland und uns steht somit eine 274 Kilometer lange Fahrt bevor, die etwa 4,5 Stunden dauert. Wir schmeißen die altbewährte Roadtrip Playlist an und genießen es, mal für ein paar Stunden nichts zu tun. Bei diesem Streckenabschnitt müsst ihr beachten, dass diese Route eine vor Ort zu zahlende Fähre zwischen Oppedal und Lavik beinhaltet, die 35 Minuten dauert und etwa 7 Euro kostet. Hier gibt’s alle Infos zu den Fahrzeiten der Fähre.

In Fjærland angekommen, steigen wir etwas eingerostet aus dem Auto aus und bringen erstmal etwas Bewegung in die müden Knochen. Das kleine Dorf liegt am Sognefjord und darf stolz den größten Festlandgletscher Europas – Jostedalsbreen – als nächsten Nachbarn zählen. Fjærland selbst ist mit nur 300 Einwohner wirklich gemütlich und eignet sich deswegen perfekt als Ausgangspunkt für alle Gletscher-Abenteuer: Auch wenn ihr den Jostedalsbreen Gletscher von Fjærland zwar sehen könnt, müsst ihr euch noch bis morgen gedulden das Naturspektakel aus nächster Nähe zu entdecken. Dafür sind aber die beiden Auslassgletscher Bøyabreen und Supphellebreen ganz in der Nähe und warten nur darauf, von euch entdeckt zu werden. Wir entscheiden uns für den Bøyabreen Gletscher und erreichen diesen von der Hauptstraße in Fjærland aus, über die wir zum Café Brevasshytta kommen. Hier trinken wir entspannt einen Kaffee und bewundern diesen spektakulären Gletscherarm durch die großen Panoramafenster – hier müsst ihr hin! Als wir die Gletscherbrocken herunterbrechen sehen, wird uns mal wieder bewusst, wie sehr der Klimawandel die Landschaft hier verändert.

Deswegen gehen wir also zum Abschluss des Tages in das Norwegische Gletschermuseum, ein preisgekröntes architektonisches Wunderwerk an der Spitze des Fjærlandsfjords. Dieses Museum ist das führende Zentrum in Norwegen für Wissen über Gletscher und Klimawandel und gerade nach unserem Besuch am Bøyabreen super spannend. Fjærland ist außerdem bekannt für die Vielzahl an tollen Wanderwegen, denn diese Region Norwegens ist einer der wenigen Orte auf der Erde, wo ihr Gletscher, Fjord und Berge gleichzeitig sehen könnt – hier findet ihr die besten Wanderwege. Wir suchen uns zum Übernachten ein schönes Plätzchen im Naturschutzgebiet Bøyaøyra.

Tag 6: Fjærland – Geiranger (178 km)

Nigardsbreen Gletscher an der Atlantikstraße Norwegen

Heute steht etwas Großes auf dem Programm, im wahrsten Sinne des Wortes: Wir entdecken den Nationalpark Jostedalsbreen, der den Jostedalsbreen Gletscher, also den größten Gletscher Norwegens und des europäischen Festlandes, beheimatet. Im Besucherzentrum lernen wir, dass fast die Hälfte der Fläche des Jostedalsbreen Nationalparks vom Jostedalsbreen Gletscher bedeckt ist und erst dann werden uns die wahren Ausmaße dieses wuchtigen Berges bewusst: Bei einer Länge von 80 Kilometern bedeckt der Gletscher eine Gesamtfläche von 487 Quadratkilometern, wobei das Eis an einigen Stellen bis zu 500 Meter dick ist! Wir erfahren außerdem, dass die Eiskappen hier im Nationalpark während der letzten Eiszeit (etwa 4100 v. Chr. bis 500 v. Chr.) entstanden sind, wobei die größte Eiskappe des nordeuropäischen Festlands jahrzehntelang gewachsen ist, bis sie dann aber durch die Erderwärmung in den letzten Jahren langsam schrumpfte. Um ganz genau zu sein, hat sich der Gletscher von 2003 bis 2014 um 160 Meter zurückgezogen, sodass ihr inzwischen, wenn ihr genau hinschaut, freigelegtes Grundgestein unter und um die Gletscherzunge sehen könnt.

Nicht nur der Gletscher selbst ist toll, auch die umliegende Umgebung des Nationalparks ist absolut sehenswert: Die reichen von Tälern mit üppiger Vegetation bis hin zu kahlen Bergen und Gletscherlandschaften fühlen sich an wie ein anderer Planet! Weil man die Gletscher im Nationalpark jedoch nicht alleine betreten darf, wandern wir zum Briksdalsbreen Gletscher und werden auf den 5 Kilometern mit atemberaubenden Blicken auf eine verlassene Landschaft aus Eis, Wäldern und den türkisen Gletscherseen rundherum belohnt. Wie immer schauen wir nach dem genauen Startpunkt und allen weiteren Infos in der ‘AllTrails’. Zurück im geliebten Camper, fahren wir schließlich in das Dorf Geiranger, wo wir auf dem schönen Geiringer Campingplatz in schönster Lage direkt am Geirangerfjord ein warmes Curry essen und die Füße hochlegen und voller Begeisterung alle spannenden Fakten rund um den Jostedalsbreen Gletscher im Internet nachlesen.

Tag 7: Geiranger

Geiranger fjord, Norway

Der Geirangerfjord gehört zu den schönsten Orten in Norwegen und deswegen wache ich voller Tatendrang auf und lese erstmal in meinem kleinen Reiseführer nach was wir heute so schönes unternehmen können. Neben dem charmanten kleinen Dorf Geiranger ist nämlich gerade der berühmte, zum Weltkulturerbe gehörende Fjord bekannt für seine dramatische Natur und unvergessliche Aussichten.

Wir starten den Tag jedoch im kleinen Stadtzentrum von Geiranger, in dem nur etwa 400 Menschen wohnen. Kleine Bootshäuser aus Holz prägen das Stadtbild und ich muss mich hier wirklich zusammenreißen, nicht willkürlich alles zu fotografieren. Macht bei eurem Stadtbummel auch unbedingt an der Schokoladenmanufaktur Geiranger Sjokolade Fjordnær halt, probiert das köstliche Schokoladeneis und deckt euch mit kleinen Mitbringseln für die Liebsten daheim ein. Vom Stadtzentrum aus geht es dann anschließend auf den Wasserfallpfad neben dem Storforsen Wasserfall: Der Wanderweg besteht aus 327 Stufen und mehreren Aussichtsplattformen, auf denen ihr den mächtigen Wasserfällen ganz nahe kommt. Oben angekommen genießt ihr zunächst die unschlagbare Aussicht und besucht anschließend das Fjordzentrum, um in der interaktiven Ausstellung mehr über die faszinierende Landschaft zu erfahren.

Eine Wanderung, die ich euch außerdem wärmstens ans Herz legen möchte, ist der Geiranger Skywalk, der auf 1500 Höhenmetern über dem Fjord führt. Der Aussichtspunkt hier ist zwischen 10:00 und 16:00 Uhr gegen eine kleine Eintrittsgebühr geöffnet und ich kann euch eines garantieren: Es lohnt sich!

Der letzte Tipp, den ich euch für diese Etappe des Roadtrips geben möchte, ist einen Besuch einen der historischen Bauernhöfe, die sich in den dichten grünen Wäldern des Fjordes verbergen. Diese Bauernhöfe sind das Symbol für das traditionelle Leben im norwegischen Fjordland und geben euch somit einen Blick in das lokale Leben des Geirangerfjordes abseits des Tourismus. Wir besuchen den Bauernhof Knivsflå, der spektakulär am Rande der Klippe über dem Gletschersee thront. Mit über 300 Fotos mehr auf der Speicherkarte und unvergesslichen Einblicken in die Natur Norwegens im Kopf fallen wir abends erschöpft in die gemütlichen Betten unsere Campers.

Tag 8: Geiranger – Kristiansund (259 km)

Alesund an der Atlantikstraße Norwegen

Heute wollen wir ein bisschen Strecke zurücklegen und am Ende des Tages hoffentlich in Kristiansund. Der erste Programmpunkt nach dem Frühstück ist die heimelige Stadt Ålesund, die als eine der schönsten Städte Skandinaviens zählt und wunderschön am Atlantischen Ozean liegt. Die Stadt ist das kulturelle Zentrum der Region mit einer Reihe von Museen, einem Meerespark, einem Leuchtturm (Alnes) und kleinen Gassen, die wir zu Fuß erkunden. Auch an süßen Cafés und Souvenirläden mangelt es hier nicht, sodass wir uns mit Postkarten eindecken und es uns an einem sonnigen Tisch gemütlich machen und Karten schreiben.

Gegen Nachmittag schwingen wir uns anschließend wieder ins Auto und fahren weiter nach Kristiansund fahren in die Heimat von Bacalao: Diese Delikatesse wird seit über 500 Jahren aus dem norwegischen Kabeljau der Region hergestellt und ihr solltet unbedingt in einem der traditionellen restaurants einkehren um die Essenskultur der Norweger mit allen Sinnen kennenzulernen. Wer da nochmal eine Schippe drauflegen möchte, geht ins Norwa Clipfish Museum und erfahrt noch mehr über die historische und traditionelle Bedeutung dieses Gerichts.

Bevor wir Kristiansund erreichen, beginnt jedoch im Ort Kårvåg das ultimative Norwegen Highlight schlechthin: Die Atlantikstraße! Die Atlantic Road gehört ohne jeden Zweifel zu den schönsten Straßen der Welt, denn über mehr als 8 Kilometer erstreckt sich die Panoramastraße durch die norwegische Landschaft und überquert den Atlantischen Ozean über acht Brücken. Ein weiterer Titel, den die Atlantikstraße trägt, ist die gefährlichste Straße der Welt. Obwohl wir uns bei langsamen Tempo ziemlich sicher gefühlt haben, solltet ihr unbedingt vorsichtig fahren und die Strecke bei starkem Regen oder Sturm vermeiden. Ich bin manchmal bei extrem beworbenen Attraktionen etwas skeptisch, jedoch muss ich zugeben, dass der Atlantic Road seinem berüchtigten Ruf definitiv gerecht wird.

Am frühen Abend erreichen wir schließlich Kristiansund, eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Norwegens und auf jeden Fall einen kleinen Spaziergang durch die Stadt wert! Wir vertreten uns am Abend noch bei einem Spaziergang die Beine und lassen den Tag mit einem leckeren Abendessen im Fischrestaurant Sjøstjerna ausklingen.

Tag 9: Kristiansund – Trondheim (200 km)

Trondheim

Nach einem Kaffee und Croissant zum Mitnehmen machen wir uns auf den Weg nach Trondheim, die im Norden der norwegischen Atlantikküste 200 km von Kristiansand entfernt liegt: Bewaldete Hügel und glitzernde Wasserstraßen, die farbenfrohen Gebäude und den süßen alten Hafen umgeben bilden eine wirklich tolle Atmosphäre in der Stadt. Mir hat Trondheim total gut gefallen, denn die Stadt ist unglaublich grün und umgeben von schönen Parks, die wir bei strahlendem Sonnenschein erkunden und genießen.
Die entspannten Straßen vermitteln ein Gefühl der Zeitlosigkeit, während die Menschen gemächlich ihrem Leben nachgehen. Das lokale Leben dreht sich hier rund um den berühmten Nidarosdom, ein unglaublich prächtiges Stück Architektur aus dem 11. Jahrhundert – Im Streif Bakeri & Cafè könnt ihr leckeren Kuchen essen und das gemächliche Treiben beobachten.

Anschließend leiht ihr euch bei einem der vielen Anbieter in der Stadt ein Fahrrad aus und erkundet Trondheim auf zwei Rädern, denn die Stadt hat sich in den letzten Jahren zur norwegischen Fahrradhauptstadt entwickelt und ist dabei Städten wie Amsterdam und Valencia sogar einen Schritt voraus. Wir lassen den Tag stattdessen mit einem leckeren Essen im Kafé Skuret ausklingen, welches direkt am Wasser in richtig toller Atmosphäre frischen Fisch serviert; Live-Musik inklusive!

Ganz beseelt von der Musik und tollen Atmosphäre fahren wir anschließend noch ins nahegelegene Naturschutzgebiet Lian, das mit seinem idyllischen See und den umliegenden Wäldern unglaublich schön ist und sich perfekt zum Campen eignet.

Tag 10: Trondheim – Oslo

Kristiansund in Norway

Unser Roadtrip endet in Trondheim und wir fahren morgen auf direktem Wege im Landesinneren zurück nach Oslo, wo wir dann noch ein bis zwei Tage verbringen, bevor wie schweren Herzens die Rückreise nach Deutschland antreten.

Falls ihr jedoch noch eine extra Woche Zeit habt, könnt ihr von Trondheim auch noch weiter Richtung Norden bis zu den berühmten Lofoten Inseln fahren und die verwunschene Eislandschaft im Winter und einen Abenteuerspielplatz voller grüner Wälder und blauen Seen im Sommer.

Die Atlantikstraße in Norwegen in der Übersicht

In Norwegen erwartet euch ein landschaftliches Highlight nach dem nächsten, deswegen habe ich euch hier noch einmal eine kurze und knackige Übersicht zusammengestellt.

Streckenabschnitt
Foto
Highlights
Strecke in km
Tag 1
Oslo - Geilo

Skyline of Oslo, Norway

  • Outdoor Aktivitäten
  • Wintersport
  • Wandern
  • Hallingskarvet & Hardangervidda Nationalpark
  • Vestlia Berg

224 km

Tag 2
Geilo - Eidfjord

Die Atlantikstraße in Norwegen

98 km

Tag 3
Eidfjord - Bergen

Beautiful view of the Voringsfossen waterfall.

  • Hardanger Naturcenter
  • Bryggen
  • Kleinstadtgefühl in Bergen

153 km

Tag 4
Bergen

bergen_200612115436001

  • Stadt der sieben Berge Fløyen
  • PicknickKreuzfahrt durch die Fjorde
  • Fischmarkt
  • geführter Rundgang durch Bergen
  • KODE Kunstmuseum
  • Fantoft Stave Kirche
Tag 5
Bergen - Fjearland

Fjearland in Norway

  • Sognefjord
  • Gletscher Bøyabreen und Supphellebreen Café Brevasshytta 
  • Norwegisches Gletschermuseum
  • Tolle Wanderwege im Nationalpark

256 km

Tag 6
Fjearland- Geiranger

The Nigardsbreen Glacier, beautiful blue melting glacier in the

  • Jostedalsbreen Gletscher
  • Wanderweg am Briksdalsbreen Gletscher

187 km

Tag 7
Geiranger

Geiranger fjord, Norway

  • Geirangerfjord
  • StadtbummelGeiranger Sjokolade Fjordnaer
  • Wasserfallpfad am Storforsen Wasserfall
  • Geiranger Skywalk
  • historische Bauernhöfe
Tag 8
Geiranger - Kristiansund

Alesund port town

  • Stadtbummel in Ålesund
  • Norway Clipfish Museum
  • Atlantikstraße
  • Spaziergang durch Kristiansund

259 km

Tag 9
Kristiansund - Trondheim

Trondheim in Norway

  • Fahrradtour durch Trondheim
  • Naturschutzgebiet Lian

116 km

Tag 10
Trondheim - Oslo

Kristiansund in Norway

  • Rückfahrt nach Oslo

500 km

Unsere Reisetipps für die Atlantikstraße in Norwegen

Bevor ich euch im Detail von unserem Roadtrip erzähle, habe ich euch hier zunächst die besten Infos für eure Norwegen-Reise, die euch das Planen hoffentlich erleichtern.

Beste Reisezeit für Norwegen

Norwegen ist ein Land mit dramatischen Landschaften und Ausmaßen, von atemberaubenden Fjorden im Süden bis zu den eisigen Gletschern im Norden. Für euer Roadtrip-Abenteuer solltet ihr deswegen unbedingt das Wetter beachten, gerade wenn ihr im Campervan reisen wollt und deswegen automatisch viel Zeit in der Natur verbringen werdet. Im Sommer sind die Tage lang – nördlich vom Polarkreis während der Mitternachtssonne – sogar scheinbar endlos. Auch wenn die Preise hoch sind und Mücken überall umherschwirren werden, sind Juni, Juli und August die besten Monate, um jeglichen Outdoor Aktivitäten in Norwegen nachzugehen; Wandern, Radfahren, Kajakfahren und Beeren pflücken – you name it! Deswegen lege ich euch wärmstens eine Reise zwischen Mai und September ans Herz, damit ihr die wunderschöne Natur des Landes in vollen Zügen genießen könnt.

Wie viel Zeit sollte ich für die Atlantikstraße in Norwegen einplanen?

Wir nehmen uns für die Strecke zwischen Oslo und Trondheim 10 Tage Zeit, wobei die Zeit in Oslo nicht mit eingerechnet ist. Dabei hatten wir eigentlich immer das Gefühl, genug Zeit zu haben, wobei es natürlich immer toll ist, ein paar Tage Luft zu haben. Wenn ihr auch die Lofoten Inseln im Norden des Landes sehen wollt, könnt ihr nochmal mindestens fünf, besser aber sieben Tage obendrauf rechnen.

Die Anreise nach Norwegen

Wir starten unser Norwegen-Abenteuer in Oslo. Oslo wird von fast allen deutschen Flughäfen direkt angeflogen und wer früh genug bucht, kann dabei sogar richtige Schnäppchen absahnen.

Norwegen Roadtrip: Das gehört ins Gepäck!

Die Flüge sind gebucht und der Camper reserviert – jetzt wird gepackt! Um euch das Packen ein bisschen zu erleichtern, habe ich euch meine Norwegen Must-haves aufgelistet, die unbedingt ins Gepäck gehören.

  • Die Kamera gehört ganz oben auf die Liste, denn in Norwegen erwarten euch an jeder Ecke unglaubliche Aussichten, die nur darauf warten, von euch dokumentiert zu werden.
  • Snacks für unterwegs sind ein Muss, denn was wäre ein Roadtrip ohne ein bisschen Schoki, Knabberzeug und natürlich einer passenden Playlist.
  • Ladet euch die kostenlose App ‘All Trails’ auf das Handy, um die besten Wanderrouten inklusive Karten und Bewertungen immer parat zu haben. Wer sich für die lokale Tier- und Pflanzenwelt interessiert, kann mit den Apps ‘Picture This’ und ‘Picture Bird’ alle Namen und weitere spannende Fakten über die Kreaturen lernen.
  • Generell empfehle ich euch leichte Funktionskleidung und festes Schuhwerk, denn wandern mit Blasen an den Füßen und verschwitzten Klamotten macht einfach keinen Spaß.
  • Auch ein warmer Pullover bzw. Fleece gehört unbedingt ins Gepäck, denn selbst im Sommer kann es in Norwegen kalt werden.
  • Wer im Sommer weist, sollte unbedingt ein gutes Mückenspray investieren, denn in Norwegen wimmelt es nur so von Mücken!

Profilbild Laura Schulze
Über die Autorin

Ich liebe das Reisen! Ganz gleich, ob ins australische Outback, zu den Fjorden von Norwegen oder Städtetrips in den schönsten Metropolen der Welt wie Paris, Singapur, Barcelona oder New York unternehme - ich schreibe euch meine besten Tipps nieder, damit auch eure Reise zu einem ganz besonderen Highlight wird.

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Steffen von Loving Travel