Work and Travel in Australien – Erfahrung von Emma

Emma war vor Kurzem für ihr großes Abenteuer in Australien – lest hier ihre „Work and Travel in Australien“-Erfahrung mit ganz vielen tollen Tipps, die euch helfen werden, eure Reise selbst zu planen. Viel Spaß beim Lesen von Emmas Reise-Bericht:

Work and Travel in Australien – Erfahrungsbericht von Emma

Die Zeit nach dem Abi ist komisch, man hat irgendwie gar nichts mehr zu tun, und auf einmal gehen alle Freunde in unterschiedliche Richtungen: Während die einen sofort mit Studium oder Ausbildung beginnen, versuchen sich andere mit größter Bemühung an die gestrige Partynacht zu erinnern. Ich entschied mich etwas ganz anderes zu machen..Na gut, so anders ist es nun auch wieder nicht, denn ich bin nur eine von vielen Deutschen, die nach Australien aufbrechen – auf der Suche nach Spaß, Selbstfindung, Freiheit.

Meine Reiseplanung

Als ich dann irgendwann anfing mich damit zu beschäftigen, was man eigentlich für eine solche Reise vorbereiten muss, war für mich sofort klar, dass ich nicht nur alleine reisen, sondern meine Reise auch alleine planen möchte. Natürlich kann man sich auch eine Organisation helfen lassen, aber abgesehen von den Kosten, steigt mit der Eigenverantwortung auch die Vorfreude und die Selbstständigkeit. Außerdem ist es wirklich nicht kompliziert. Als ich schließlich meinen Flug mit Emirates gebucht habe und mir bestimmt zwanzig Packlisten durchgelesen habe, stellte sich natürlich die Frage, wo denn mein erster Stop sein sollte, und ich entschied mich instinktiv für Melbourne. Die weitere Reiseroute hielt ich mir erst einmal offen, um spontan entscheiden zu können, wenn sich in Melbourne etwas tolles ergibt

Emmas berichtet über ihre Work and Travel Australien Erfahrung
Hi – ich bin Emma!

Die nächsten Monate in Deutschland hieß es dann erstmal arbeiten und Geld ansparen. Langsam rückte die Reise näher: Australien, alleine, auf der anderen Seite der Welt. Ich glaube, dass ich bis zum Abflugdatum und einem emotionalen Abschied von Familie und Freunden noch gar nicht richtig realisiert habe, was mich eigentlich erwartet. Hals über Kopf ins Abenteuer!

Die ersten Tage in Australien

G´Day, welcome to Australia Mate!

Das war der erste Satz, den ich in am Flughafen in Melbourne gehört habe – und das nicht zum letzten Mal. Auch wenn der australische Akzent am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein kann, kommt man in das Englisch tatsächlich schneller rein, als man denkt. Falls ihr euch anfangs unsicher fühlt, gibt es auch die Möglichkeit einen Sprachkurs für einige Wochen zu belegen, darüber habe ich auch viel gutes gehört. Nach der langen Reise kam ich schließlich in meinem ersten Hostel an, welches ich schon im Voraus über Hostelworld gebucht habe, und versuchte irgendwie zu schlafen, da ich bereits dann den Jetlag merkte. Hat leider nicht so gut geklappt, doch am nächsten morgen machte ich mich erstmal auf den Weg in die Stadt um einen Kaffee zu trinken, denn dafür ist Melbourne ja schließlich bekannt. Glücklicherweise lag mein Hostel total zentral, sodass ich innerhalb weniger Minuten eine riesige Auswahl an lässigen Cafés vor mir hatte.
Work and Travel Australien ErfahrungIn den ersten Tagen kümmerte ich mich um ein australisches Bankkonto, eine Steuernummer und eine SIM Karte. Ich habe zuvor mit Leuten aus meinem Hostel gesprochen, die mir für das Bankkonto die „Commonwealth Bank“, und für die SIM Karte den Anbieter „Telstra“ empfohlen haben, obwohl die Alternativen wie die „WestPac“ Bank bzw. der Telefonanbieter „Optus“ auch gute Möglichkeiten sind. Ich bin also einfach in die jeweiligen Filialen hereinspaziert, die freundlichen Mitarbeiter wussten auch sofort, was ich brauche, als ich mich als Backpacker vorstellte. Die Steuernummer kann man ganz einfach online beantragen. Beim Ausfüllen der Formalitäten musste ich eine Adresse angeben, an die dann die Bankkarte und die Steuernummer geschickt werden. Dafür habe ich einfach die Adresse meines Hostels angegeben.
Bereits in meinem ersten Hostel United Backpackers in Melbourne fiel mir auf, was für eine schöne Atmosphäre unter den jungen Leuten herrscht, die alle auf der Suche nach einer unvergesslichen Zeit sind: Es wird sich immer gegrüßt, alle reden miteinander und es ist wirklich total einfach Anschluss zu finden, indem sich ein Smalltalk über das liebste Café der Stadt in eine Verabredung zum Kochen für das Abendessen oder zum Feiern entwickelt.
Natürlich brauchte auch ich am Anfang Zeit, um mich zu akklimatisieren und mit der ungewohnten Situation auf einmal so weit weg von Zuhause zu sein, klarkommen, und das ist völlig okay. Natürlich wünschte ich mir, mich sofort pudelwohl zu fühlen, deswegen bin ich doch tausende Kilometer von Zuhause weggeflogen. Aber ich fühlte mich anfangs verloren und die Frage “Was mache ich hier eigentlich?!” schwirre in meinem Kopf herum. Aber das ist okay.

Gebt euch selber ein bisschen Zeit und Raum um euch an alles zu gewöhnen und lasst es langsam angehen. Lasst euch treiben von eurem Bauchgefühl, dem entspannten Lebensstil der Australier und den neuen Freunden.

Living the dream – erst die Reise, dann die Arbeit

In Melbourne wurde ich von vielen Reisebüro-Mitarbeitern auf der Straße angesprochen. Es gibt sie wirklich an jeder Ecke und alle versuchen euch natürlich die besten Touren und Tickets aufzuschnacken. Und so wurde auch ich ein „Opfer“ der recht großen Kette HappyTravels, um meinen Trip an der Ostküste von Cairns bis Sydney zu planen. Die Mitarbeiter, meist selber Backpacker und oftmals auch deutschsprachige, erstellen mit euch dann einen Reiseplan und buchen Tickets und Touren wie beispielsweise eine Whitsunday Segeltour oder einige Nächte auf Fraser Island. Spontan sagte ich auch zu einem Fallschirmsprung „ja“, denn dafür bin ich ja hier, für Spontanität, oder?

Work and Travel Australien Erfahrung
Einzigartige Erfahrung: Ich beim Fallschirmsprung!

Ich hab mich bewusst dagegen entschieden Nächte in Hostels schon weit im voraus zu buchen, denn dadurch ist man doch schon sehr stark eingeschränkt und unflexibel, falls sich Pläne ändern. Ich habe ein kleines Mäppchen mit allen wichtigen Informationen und Buchungen bekommen und einige Tage später verabschiedete ich mich von meinem Lieblingscafé und den neu gewonnenen Freunden in Melbourne und stieg ins Flugzeug nach Cairns, wo mein Ostküsten Abenteuer starten sollte.
Für die nächsten 6 Wochen reiste ich also mit dem Greyhound Bus die Ostküste von Cairns bis Sydney, traf unterwegs Menschen aus der ganzen Welt, sammelte unvergessliche Erfahrungen und erlebte jeden tag ein kleines, und manchmal auch ein großes, Abenteuer. Mir hat das Reisen mit dem Greyhound Bus wahnsinnig gut gefallen, denn wenn man einmal das Ticket gekauft hat, kann man für den jeweils gebuchten Zeitraum beliebig oft mit dem Bus fahren. Während der Busfahrten habe ich oft schon Leute kennengelernt, sodass wir dann das gleiche Hostel an unserem Zielort gebucht haben. Dadurch, dass die meisten Backpacker in etwa die gleiche Route haben, trifft man immer wieder auf bekannte Gesichter während des Reisens.
Die Ostküste ist eine Partyhochburg in Australien, deswegen freute ich mich meistens sogar ziemlich auf die teilweise langen Busfahrten, weil ich diese Zeit für mich wirklich brauchte, um Tagebuch zu schreiben oder einfach mal die erlebten Abenteuer auf mich wirken zu lassen. Abgesehen von den Busfahrten, war ich nämlich kaum alleine während der Zeit. Ständig umgeben von neuen, manchmal auch bekannten, Reisenden, hörte ich die verschiedensten Lebensgeschichten und die unterschiedlichsten Meinungen, sodass ich meinen Horizont langfristig erweitern konnte. Das liebe ich so am Reisen, dass man die Möglichkeit bekommt mal über den Tellerrand zu schauen, Gewohnheiten und Meinungen zu überdenken, und sich mit der Kulisse von Traumstränden, Regenwäldern und Nationalparks intensiv mit sich selber beschäftigen kann.
Zu meinen Highlights der Ostküste zählen definitiv Fraser Island, die entspannten Orte Noosa und Byron Bay, und ein Helikopterflug über den Whitsunday lslands, den ich nur zufällig gemacht habe, da ich abends in einer Bar einen Piloten kennengelernt habe, der meine Freundin und mich am nächsten Tag mal eben über den weißesten Strand der Welt geflogen hat – Wahnsinn!
Wie vorhin bereits erwähnt, ändern sich die Reisepläne der meisten Leute, und so auch bei mir: Während ich anfangs geplant hatte, Silvester an der Gold Coast zu verbringen, traf ich auf zwei Australierinnen, und so würde ich eingeladen, Silvester bei ihr in Sydney zu feiern. Das lies ich mir nicht zwei mal sagen und freute mich riesig auf die Zeit mit den beiden.  Nach einer Weihnachtsfeier bei 30 Grad am Strand, verbracht ich ein unvergessliches Silvester mit einem unglaublichen Feuerwerk um das neue Jahr perfekt zu verbringen!

Work and Travel Australien – Arbeiten in Sydney

Die Jobsuche

So schön der erste Teil meiner Reise auch war, war es nach sechs Wochen nun Zeit, wieder in einen Alltag zurückzufinden und meinem leeren Bankkonto in die Augen zu blicken, es ging also auf Jobsuche. Zuerst musste ich mein RSA für New South Wales machen, also das Zertifikat, das mir die Möglichkeit gibt, Alkohol auszuschenken und dabei verantwortungsbewusst mit den Kunden umzugehen. Meinen Lebenslauf habe ich bereits in Deutschland vorbereitet und musste nur noch Kleinigkeiten wie meine Adresse am Hostelcomputer ändern, druckte diesen dann 20 mal aus und ging voller Tatendrang und einem Lächeln im Gesicht in die Gebiete in Sydney, wo es viele Restaurants und Bars gibt. Und siehe da, schon wurde ich zu einem Probearbeiten eingeladen und fing eine Woche später in einem Restaurant an zu arbeiten. Die Jobsuche habe ich mir wirklich schwerer vorgestellt, das Wichtigste ist es einfach freundlich und sympathisch zu sein, Vorerfahrungen sind – zumindest bei einem Kollnerjob – eher nebensächlich.

Mein Job als Kellnerin

Der Stundenlohn war verglichen mit meinem Kellnerjob in Deutschland wirklich super, ich bekam 22 Dollar die Stunde, also in etwa 14 Euro. Ich habe meine Arbeit geliebt, denn durch meine flexiblen Arbeitszeiten war ich vor meiner Schicht surfen oder habe am Strand gelesen, und habe mich anschließend schon auf meine Kolleginnen gefreut, die größtenteils ebenfalls Backpacker waren und wir einfach eine tolle Zeit während der Arbeit zusammen hatten. Ja, natürlich unterscheidet sich die Arbeit in einem Restaurant in Sydney nicht großartig zu den Aufgaben als Kellnerin in Deutschland, aber irgendwie tut sie es eben doch. Die Kunden sind freundlicher und immer für einen Plausch über Geheimtipps in Australien oder Erzählungen aus Deutschland zu haben, und die Freizeit neben der Arbeit verbringt man meist draußen, geht auf Festivals, besucht Nationalparks am Wochenende oder genießt einfach die Sonne im Park.
Work and Travel Australien Erfahrung

So wohne ich

Während meiner zwei Monate in Sydney habe ich in einer WG gewohnt, weil ich das persönlich entspannter fand, als in einem Hostel zu leben, denn irgendwann wird die fehlende Privatsphäre und der ständige Wechsel von Zimmergenossen lästig. Eine WG war daher eine perfekte Lösung für mich, ich habe sie total unkompliziert auf Facebook gefunden und bei einem Besichtigungstermin war mir sofort klar, dass ich mit den anderen Backpackern aus England, Frankreich, Korea und Italien auf einer Wellenlänge war, und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Einige meiner Freunde haben sich auch bewusst gegen eine WG entschieden und weiterhin im Hostel gelebt, das muss jeder für sich selber entscheiden. Mit meinen Mitbewohnern habe ich viel unternommen, wir haben zusammen gekocht, Sydney erkundet und unglaublich viel gelacht. Ich werde meine Zeit in Sydney für immer als das pure Gefühl der Unabhängigkeit, der Selbstständigkeit und der Freiheit in Erinnerung behalten. Durch meine Arbeit im Restaurant hat sich mein Englisch auch nochmal verbessert.

Im Camper durch Westaustralien – Natur pur

Es fiel mir schwer nach einer so tollen Zeit Sydney wieder zu verlassen, denn ich hatte mich gerade richtig eingelebt, meine Lieblingsorte, und auch Lieblingsmenschen gefunden, und dann sollte es schon wieder weitergehen? Naja, man soll ja immer gehen, wenns am Schönsten ist. Außerdem stand ein weiteres, riesiges Abenteuer bevor: Die australische Westküste! Und noch ein Grund sich zu freuen, denn für die Strecke von Perth bis Darwin begleitet mich meine Mutter, und ich war überglücklich sie nach den vielen Wochen nun endlich wiederzusehen.
Nach einem fünfstündigen Flug von Sydney nach Perth, bei der mir erst wieder die geographische Dimension Australiens klar geworden ist, holten wir in Perth unser Zuhause für den nächsten Monat ab: Unseren Campervan! Ein paar anfängliche Schwierigkeiten beim Einparken wurden schnell überwunden und so wurde erstmal der Vorrat an Mückenspray, ach ja und natürlich auch an Lebensmitteln, aufgestockt. Für uns war dies die erste Reise in einem Camper, aber es wird definitiv nicht die Letzte sein: Für mich bedeutet Urlaub im Campervan maximale Freiheit und Spontanität, man muss sich um keine Hostelbuchungen kümmern (würde sich aufgrund des fehlendes Mobilfunknetzes auch eher schwierig gestalten), sondern hält einfach Ausschau nach Campingplätzen oder sucht sich Platz an dem Wildes Campen erlaubt ist, denn das Campen im Freien ist nicht überall gestattet.
Ich genieße die Reise im Camper durch Westaustralien
In unserem Camper fühlte ich mich unglaublich verbunden mit der Natur, man steht meist mit der Sonne auf, und verbringt dann den ganzen Tag im Freien, beim Schnorcheln mit Schildkröten, Wandern in Nationalparks, beobachten von Kängurus oder Füttern von Delfinen. Je weiter wir nach Norden reisen stieg nicht nur die Hitze und Luftfeuchtigkeit, sondern es wurde auch immer einsamer und isolierter. Man begegnet kaum noch Touristen, nutzt jede einzelne Tankstelle, weil man keine Ahnung hat, wann die nächste kommt, und, für mich besonders interessant, hat man das Gefühl das ursprüngliche Australien zu erleben. Oft unterhielten wir uns mit Aborigines, die uns mit authentischen Eindrücken zu der erschreckenden Geschichte der “Stolen Generation” zu einem ganz neuen Verständnis der Kultur bewegten.
Die Strecke von Perth bis Darwin umschließt sagenhafte 4.500 km, doch bei der Kulisse von dem roten Gestein des Outbacks und gelegentlich Kängurus und Emus am Straßenrand hat es sich viel kürzer angefühlt. Kalbarri, Monkey Mia, Coral Bay, Exmouth, Karijini Nationalpark, Broome und Kunuarra waren nur einige Stopps unterwegs. Ich empfehle jedem, der sich für Natur und die Tierwelt interessiert (habe ich erwähnt, dass ich in Exmouth mit Walhaien geschwommen bin?) und ein Australien abseits der Backpacker-Hochburgen sehen möchte, sich die Westküste nicht entgehen zu lassen!

Farm Work in Australien

Als es dann erst Zeit war unseren Camper, unser so lieb gewonnenes Zuhause des letzten Monats in Darwin abzugeben, und sich auch von meiner Mutter zu verabschieden, musste ich in der ungewohnten Umgebung eines Hostelzimmers damit beschäftigen, was ich mache. Das Bankkonto war mal wieder leer, also hieß es Job suchen! Nach einer so intensiven Zeit in der Natur war es für mich aber unvorstellbar wieder in eine Metropole wie Sydney oder Melbourne zu gehen, also informierte ich mich nach Farmjobs, wo ich ganz nebenbei auch noch die 88 Days für mein Second Year Visa abarbeiten konnte. Während die Jobsuche in Sydney wirklich einfach und schnell war, hatte ich wirklich Schwierigkeiten einen Farm Job zu finden. Nach ein bis zwei Nervenzusammenbrüchen, denn das Geld wurde wirklich knapp, fand ich über eine Facebook Gruppe einen Job auf einer Farm in der Nähe von Adelaide.

Farmarbeit beim Work and Travel in Australien
Meine Farm-Rinder

Einige Tage später saß ich dann also im Flugzeug nach Adelaide, und hackte damit den fünften Bundesstaat (South Australia) in Australien ab. Vom Flughafen wurde ich abgeholt, und wenn ich sage dass ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet, ist das eine glatte Untertreibung! “Farm Hand” hieß es in der Stellenausschreibung. Ich denke also mal, dass ich eine Art Farmknecht sein werde, es bleibt spannend! Angekommen in “Kingston South East”, wie die kleine Ortschaft 30 km vom nächsten Supermarkt entfernt, hieß, wurde ich total lieb von den Chefs empfangen. Ich wohnte mit zwei anderen deuten Jungs in einem Haus auf der Farm, und das sogar umsonst! An meinem ersten Arbeitstag, der übrigens immer um 6 Uhr morgens begann, erfuhr ich überhaupt mal, was ich eigentlich so machen sollte, und zwar irgendwie alles. Jeder Tag sah anders aus, mal mähte ich den Rasen, mal streichte ich Holzbretter, und ziemlich oft fuhr ich auf einem Motorrad über die Paddocks der Farm, trieb Kühe oder Schafe von einer Weide auf die nächste und genoss dabei die endlose Weite. Besonders im Nachhinein betrachtet war diese Zeit wahnsinnig wichtig für mich, ich kann jetzt Zäune bauen, Motorradfahren, Bäume fällen und habe dazu für mich persönliches unglaublich viel gelernt. Obendrauf gab es für mich auch die Möglichkeit das Second Year Visum zu beantragen, denn dafür muss man 88 Tage in der Land- bzw. Viehwirtschaft gearbeitet haben und kann anschließend ein weiteres Jahr in Australien arbeiten, oder später noch einmal zum Arbeiten zurückkommen.

Heute wurde ich schon wieder von einer Kuh getreten!

Natürlich war es auch manchmal schwer, die Arbeit war körperlich sehr hart und wir arbeiteten ungefähr 50 Stunden die Woche im Nirgendwo, ohne stabile Internetverbindung und an schlechten Tagen auch ohne fließendes Wasser, doch genau solche Herausforderungen gehören meiner Meinung nach ebenso zu einem Work and Travel Abenteuer dazu wie alles andere. Außerdem gingen die drei Monate wirklich schnell rum. Interessant ist Farm Work auch für Leute, die ordentlich Geld für die Weiterreise sparen wollen, denn de Stundenlohn ist meist über 23 Dollar, und durch die isolierte Lage hat man kaum Ausgaben und spart dadurch sehr schnell Geld.

Huch, schon vorbei? – Die Zeit rennt

Wie die Zeit rennt! Meine 9 Monate in Australien neigten sich dem Ende zu, der Weiterflug nach Vietnam war gebucht und ich total verwirrt. Ich wusste gar nicht wohin mit meinen Emotionen, weil einerseits die Vorfreude auf vietnamesisches Essen riesig war, es aber andererseits bedeutete, dass der Lebensabschnitt Australien vorbei war. Eine Zeit, die ich für immer Erinnerung behalten werde: Die Menschen, die Gespräche, die Natur, ja selbst den Akzent, und am allerwichtigsten das Gefühl. Das Gefühl was Australien mir gegeben hat und wie es mich verändert hat. Jeden Tag erlebte ich etwas neues, lebte in den Tag hinein und fühlte mich so beflügelt vom Leben.

Work and Travel Australien Erfahrung von Emma
Sonnenuntergang in Westaustralien

Oft scherzt man darüber, sich auf einer solchen Reise selber zu finden, aber ja, ich würde sagen dass ich in Australien mit Eigenschaften, Wünschen und Verhalten von mir konfrontiert wurde, über die ich vorher noch nie nachgedacht habe. So weit weg von Zuhause, alleine, ohne jemanden zu kennen..Im Nachhinein fühlt sich das sehr viel harmloser an als es klingt, denn es ist wirklich einfach in Australien alleine zu reisen, die Möglichkeiten für Backpacker sind endlos und es ist total einfach Freunde zu finden, wenn man sich darauf einlässt. Falls ihr selber überlegt nach Australien zu gehen MACHT ES! Ihr werdet es nicht bereuen, sondern in so vielen verschiedenen Hinsichten bereichernde Erfahrungen sammeln. Auch wenn sich bestimmte Erfahrungen zunächst bestimmt nicht positiv anfühlen, ihr werdet gerade an diesen wachsen. Denkt nicht zu viel nach, lasst euch vom Flow treiben, springt über euren eigenen Schatten und genießt es.
Viel Spaß bei eurem Australien-Abenteuer!

Dein Work and Travel Abenteuer

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Profilbild Laura Schulze
Über die Autorin

Ich liebe das Reisen! Ganz gleich, ob ins australische Outback, zu den Fjorden von Norwegen oder Städtetrips in den schönsten Metropolen der Welt wie Paris, Singapur, Barcelona oder New York unternehme - ich schreibe euch meine besten Tipps nieder, damit auch eure Reise zu einem ganz besonderen Highlight wird.

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Steffen von Loving Travel