White Island
Das Highlight der Bay of Plenty
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Der aktive Vulkan auf White Island begeistert Forscher und Naturliebhaber der ganzen Welt gleichermaßen. Kein anderer rauchender, brodelnder, rumorender Vulkan ist so aktiv wie dieser. Wir verraten euch hier alles über die White Island.
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Der Vulkan White Island ist im Dezember 2019 zuletzt ausgebrochen und hat leider mehrere Menschen das Leben gekostet. Aus diesem Grund sind momentan keine Touren zur Insel erlaubt.
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ToggleWhite Island – Te Puia o Whakaari
In Neuseeland gibt es derzeit nur zwei Vulkane, die deutliche vulkanische Aktivitäten aufweisen. Einer davon ist White Island. Die Vulkaninsel liegt ca. 50 Kilometer vor der Küste der östlichen Bay of Plenty und war schon vor Jahrhunderten ein bedeutendes Erkennungsmerkmal der Region. Die Maori nutzten die Rauchschwaden über dem Vulkan als Navigationshilfe und besuchten sie später regelmäßig zur Jagd.
Heute liefert die ca. 150.000 Jahre alte Insel Geologen und Vulkanologen über Kameras, Seismographen und Mikrophone wertvolle naturwissenschaftliche Informationen. Seit 2000 wurden auf White Island mehrere größere Ausbrüche aufgezeichnet. Dabei spuckte der Vulkan jedoch keinen glühenden Lavaregen ins Meer, sondern warf lediglich Asche, Rauch und kleinere Felsbrocken aus. Der letzte große Ausbruch dieses fand im Dezember 2019 statt.
White Island Tour: Flug zum Krater
Beim vergangenen Vulkanausbruch sind einige Besucher ums Leben gekommen. Daher könnt ihr die Insel momentan nicht betreten. Die einzige Möglichkeit, White Island zu sehen ist bei einem Flug mit dem Flugzeug oder Helikopter.
White Island Tour im Flugzeug
Ihr könnt White Island aktuell bei einem Rundflug über White Island von oben betrachten. Die Tour beginnt am Whakatane Airport, es nehmen maximal 8 Personen im kleinen Flugzeug Platz. Nach einer kurzen Einweisung in das kleine Flugzeug geht der einstündige Rundflug auch schon los. Ihr seht als erstes Whakatane von oben, fliegt dann weiter über Moutohora Island, die auch Whale Island genannt wird. Danach kommt der Höhepunkt des Fluges: Ihr fliegt über White Island hinweg und könnt das Naturwunder direkt von oben bewundern – ihr werdet einen uneingeschränkten Blick in den faszinierenden Krater werfen können. Übrigens könnt ihr bei diesem Flug auch in den Genuss kommen, Wale, Delfine und andere Meeresbewohner von oben zu bewundern.
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White Island Tour mit dem Helikopter
Die Helikopter-Tour zur White Island beginnt in Tauranga. Bei dieser Tour könnt ihr bei einem 70-minütigen Helikopterflug den Krater von oben bewundern. Ihr könnt euch sicher ein, unvergesslich schöne Blicke in das Innere des Vulkans werfen zu können. Einziger Nachteil dieser Tour: Ihr müsst sie für mindestens 2 Personen buchen.
Helikopter-Tour zur White Island
Bootstour nach White Island
White Island befindet sich in Privatbesitz, nur ein Touranbieter besitzt die Lizenz, die Insel mit Gruppen zu betreten. Normalerweise könnt ihr die Tour hier buchen. Aufgrund des letzten Vulkanausbruchs dürfen momentan jedoch keine Besucher die Vulkaninsel betreten, dennoch teilen wir hier unsere Erfahrung des Besuchs von White Island mit euch.
Der Ablauf der White Island Tour
Die White Island Tour dauert ca. 6 Stunden. Weil die Insel weit draußen im Meer liegt, braucht das Tourboot etwa 1,5 Stunden um die Insel bzw. das Festland zu erreichen. Auf White Island selbst verbringt ihr ca. 1,5 bis 2 Stunden. Nach der Rückkehr zum Boot bekommt ihr ein Lunchpaket überreicht, dessen Inhalt ihr essen könnt, während das Tourboot noch einmal eine Runde um die Insel dreht. Sowohl auf dem Hin-, als auch auf dem Rückweg hält die Crew Ausschau nach Delfinen, Walen und Seehunden. Wenn tatsächlich Meeresbewohner gesichtet werden, wird soviel Zeit wie möglich bei den Tieren verbracht.
Um die White Island Tour richtig genießen zu können ist es wichtig, eine gewisse körperliche Fitness mitzubringen. Weil es auf der Insel keine angelegten Wege gibt, musst du hier und da über Gräben springen oder auf Felsbrocken balancieren.
Am Ufer der White Island gibt es zudem keinerlei Anlegemöglichkeiten. Das Wetter muss also mitspielen wenn es darum geht, trockenen Fußes die Insel zu erreichen. Am Abend vor der Tour bekommt ihr zwischen 18.30 Uhr und 20.00 Uhr einen Anruf des Touranbieters. So erfahrt ihr, ob die Tour stattfinden kann, und wann ihr euch zum Check-in am Hafen einfinden solltet.
Die Fahrt zur White Island
White Island Tours verfügt über insgesamt fünf Boote, vier von ihnen sind regelmäßig im Einsatz. Auf den Booten finden maximal 50 Passagiere Platz. Während der Fahrt könnt ihr es euch entweder im Inneren des Bootes bequem machen, oder draußen einen Sitzplatz suchen. Auf der Hin- und Rückreise wird nach Delfinen Ausschau gehalten und die Crew versorgt dich mit interessanten Informationen zur Region.
White Island mit seinen dampfenden Schloten, unbefestigten Wegen und Felshängen birgt für Besucher einige Gefahren. Deswegen werdet ihr schon auf dem Boot mit Helmen und Atemmasken ausgestattet. Während die Helme, genauso wie festes Schuhwerk, zur Pflichtausstattung gehören, könnt ihr die Maske benutzen, wann immer ihr es möchtet. Der Vulkan stößt hauptsächlich das Gas Schwefeldioxid aus, das zwar nicht gesundheitsschädlich ist, aber unangenehm im Hals kratzt und Husten auslöst.
Angekommen auf White Island
Nach ca. anderthalb Stunden erreicht ihr die White Island. Schon aus der Ferne werden euch die gigantische Rauchwolke auffallen, die aus dem riesigen Vulkankrater emporsteigt. White Island sieht aus wie ein Vulkan aus dem Bilderbuch! Die Insel ist fast komplett unbewachsen, nur einige Dickblattgewächse tolerieren den lebensfeindlichen Schwefel-Salz-Cocktail im Boden. Unbewohnt ist White Islands allerdings nicht. Die Außenwände des Vulkans werden von großen Seevogelkolonien bevölkert, die du bei der Anfahrt auf diesen atemberaubenden Ort sehen kannst. Maoris fuhren schon vor Jahrhunderten regelmäßig zur White Island, um Jagd auf die dicken, leicht zu fangenden Küken der „greyfaced petrels“ zu machen.
Die Vulkanwanderung
Ein Schlauchboot bringt euch anschließend in mehreren Gruppen an Land. Für den Besuch auf der White Island werden die Passagiere des Reisebootes in kleinere Grüppchen aufgeteilt, maximal 25 Personen werden von zwei Tour-Guides über die Insel geführt.
Was für ein surrealer, atemberaubender Ort der Krater der White Island ist! Die zerklüftete, brodelnde, schwefelgelbe Felslandschaft der White Island erinnert an das Set eines Science-fiction-Films. Es ist, als würdet ihr einen fremden Planeten erforschen! In blubbernden Schlammteichen zerplatzen Gasblasen an der Oberfläche, zischend pusten kleine Krater bis zu 350°C heiße Gaswolken in die Luft.
Über der gesamten Vulkaninsel hängt ein deutlich wahrnehmbarer Schwefelgeruch, der auch typisch für die Geysir-Stadt Rotorua ist. Es ist nicht der Schwefel selbst, sondern das Wasserstoffsulfid in den austretenden Gasen, das die Insel duften lässt wie ein in der Sonne stehen gelassener Eiersalat.
Langsam durchwandern die Gruppen das gelb gesprenkelte Felsental. Während die Guides Interessantes über die Geschichte der Insel erzählen, habt ihr viele Möglichkeiten zum Umschauen und Fotos schießen.
Der Rückweg nach Whakatane
Zurück am Ufer werdet ihr wieder mit dem Schlauchboot zum Schiff gebracht. An Board erhaltet ihr Wasser und eure Lunchbox, dreht mit dem Schiff eine Runde um die Insel und macht euch anschließend auf den Rückweg.
Lohnt sich die White Island Tour?
Mein Fazit: Auf jeden Fall! Wenn möglich, solltet ihr euch dieses weltweit einzigartige Abenteuer nicht entgehen lassen. Außerdem bekommt ihr vielleicht mit ein bisschen Glück eine Delfin-Tour gleich mit dazu!
Ablauf, Vorbereitung und die zeitliche Planung der Tour waren einwandfrei. Es gab weder Wartezeiten, Zeitdruck, noch das Gefühl in eine touristische Massenabfertigung geraten zu sein. Die Guides beantworten euch alle Fragen und ihr könnt sie jederzeit auf der Fahrt ansprechen.
Die White Island Tour ist ein absolutes Bay-of-Plenty-Highlight mit Erinnerungen für ein ganzes Leben!
Schwefel, das Gold der White Island
An der zum Meer hin offenen Seite des Kraters befinden sich die rund 80 Jahre alten Überreste einer alten Schwefelfabrik, eine Erinnerung an die Zeiten des Schwefelabbaus auf White Island. Einige Wände, Dachbalken und Maschinen sind trotz der sauren Vulkangase erstaunlich gut erhalten.
Die erste Mine
Ca. 1826 setzten die Europäer erstmals einen Fuß auf die Insel und fanden ein großes Schwefelvorkommen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Nachfrage nach diesem wertvollen Düngemittel, auch als Bestandteil von Medikamenten, Schießpulver und Konservierungsstoffen war Schwefel bald nicht mehr wegzudenken.
In der Mitte des Kraters wurde eine Schwefelmine errichtet. Tag ein Tag aus hämmerten Minenarbeiter Schwefelbrocken aus den Felswänden heraus.
1914 ereignete sich ein tödliches Unglück, das dem Schwefelabbau auf White Island vorerst ein Ende bereitete. Bei einem Erdrutsch wurde die gesamte Fabrik in den Ozean gerissen und restlos vernichtet. Keiner der 10 Arbeiter, die im Minengebäude schliefen, überlebte das Desaster. (Einzig Peter, der Minen-Kater, konnte gerettet werden, seine Töchter und Söhne wurden später in Whakatane als Glücksbringer verkauft.)
Die zweite Schwefelmine auf White Island
Für rund ein Jahrzehnt blieb es ruhig auf White Island. Als aber durch die Aufforstungsprojekte Neuseelands das Düngemittel Schwefel immer begehrter wurde, wurde eine neue Fabrik errichtet. Um effizienter Schwefel abbauen zu können, wurde das Element jetzt in riesigen Drucktöpfen aus den Felsbrocken heraus geschmolzen und anschließend getrocknet.
Von 1923 bis 1932 wurde erfolgreich Schwefel gefördert, allerdings hatte man nicht bedacht, dass das Blech der Drucktöpfe der ätzenden Schwefelflüssigkeit nicht lange würde standhalten können. 1932 explodierte einer der porösen Behälter und tötete einen Arbeiter. Es wurde klar, dass mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten keine sichere Schwefelförderung möglich war. Aus diesem Grund wurde der Schwefelabbau auf White Island schließlich eingestellt.
Dieser Beitrag wurde von Charlotte Klein verfasst. Charlotte hat uns während ihres Work and Travels in Neuseeland ihre Erfahrungen niedergeschrieben. Vielen Dank dafür! Hier findest du weitere Tipps für deinen Neuseeland Urlaub.
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Steffen von Loving Travel
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