Photo London – Das Top Event für Fotografie-Begeisterte

Alle ​Jahre wieder im Mai oder Juni findet am nördlichen Ende der Waterloo Bridge, im Somerset House, die Fotografiemesse Photo London ​statt. Die Veranstaltung erstreckt sich über vier Tage und ist eine bunte Mischung aus Ausstellungen von weltweit führenden Galerien und Vorträgen von prestigeträchtigen Szene-Größen. Im folgenden Artikel möchten wir euch die Photo London ein wenig näher bringen und euch unsere persönlichen Highlights aus 2019 vorstellen.

Willkommen im Blitzlichtgewitter: Das ist die Photo London

Vor fünf Jahren wurde die Photo London ins Leben gerufen, um London, welches ja als eine der führenden Kultur-Hauptstädte gilt, ein Fotografie-Event von höchstem Charakter zu verleihen. Seitdem treffen sich auf der Messe Fotografen, Kuratoren, Galeristen und Fotografie-Liebhaber aus der ganzen Welt. Während ein Teil der Veranstaltung darauf bedacht ist insbesondere britische FotografInnen in den Vordergrund zu stellen, findet man außerdem auch Repräsentanten aus Madrid, Shanghai, Berlin, Amsterdam, New York, Tokio und vielen anderen Metropolen.

Neben den rund 100 verschiedenen Ausstellern auf insgesamt vier Stockwerken des Somerset House, finden auch diverse Vorträge und Keynotes statt. Die Themen erstrecken sich hier in alle Richtungen: Von Fotografie-Technik, über Interpretation, Motivation und Sinnhaftigkeit, bis hin zu philosophischen Fragen der Fotografie.

Die einzelnen Bestandteile und das Programm der Photo London werden jedes Jahr von drei maßgeblich beteiligten Parteien zusammengestellt: Einer Firma namens Candlestar, deren CEOs Fariba Farshad und Michael Benson die Photo London etabliert haben, einem Team an Kuratoren und einer ganzen Reihe an Beratern. Während Candlestar das Event jährlich produziert, können Kuratoren und Berater wechseln.

Einen Überblick über alle Veranstaltungen und Aussteller bekommt ihr auf der ​Website der Photo London​. Die jährlich wechselnden Programme werden immer ein paar Wochen bis Monate im Voraus veröffentlicht.

Photo London

Das Somerset House als optimales Setting für die Ausstellung

Seitdem die Photo London im Jahre 2015 das erste Mal eröffnete, findet sie im Somerset House am Themsen-Ufer an der Waterloo Bridge statt. Das Somerset House ist ein im neo-klassizistischen Stil errichtetes, gigantisches Stadthaus, dessen Wurzeln ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Seit jeher dient das Somerset House für kulturelle und intellektuelle Veranstaltungen aller Art: Diskussionen und Debatten, Ausstellungen, Kunstgalerien und auch fotografische Events, die vor der Existenz der Photo London stattfanden.

Seit 2000 steht das Somerset House als Kulturzentrum der Öffentlichkeit offen. Es gibt ein sehr dynamisches Programm von zeitgenössischer Kunst und Kultur und dient ebenso als Geschäftsfläche für kreative Unternehmen und Künstler. Im Inneren befinden sich einige Cafés und Restaurants und somit wird das Somerset House zu einer Lokalität, die alles bietet, was das kulturhungrige Herz begehrt.

Die Photo London nutzt seit 2017 einen Großteil der gesamten Fläche des Somerset House. Die Veranstaltung findet auf vier Etagen statt: Zwei Untergeschosse (die trotzdem oberirdisch sind, weil das Anwesen am Hang liegt), das Erdgeschoss mit zwei Flügeln und einem großen Pavillon im Innenhof sowie das erste Obergeschoss.

Photo London

Die großen Themen der Photo London

Die Frage, was euch auf einer Fotografie-Messe erwartet, erübrigt sich wohl von selbst: Fotos in allen Formen und Farben, mit allen Motiven die man sich irgendwie vorstellen kann. Obwohl es zugegebenermaßen recht schwer ist bei einer solchen Masse an verschiedenen Ausstellern aus aller Welt zu kategorisieren, haben wir versucht die ganz groben Themenbereiche für euch herauszustellen:

  • Portraits & Menschen: ​Das Lieblingsobjekt vieler Fotografen scheint der Mensch zu sein. Es gibt unzählige Motive, in denen der Mensch in all seinen Facetten abgelichtet und von allen Seiten beleuchtet wird.
  • Umwelt- und Naturfotografie: ​Direkt nach dem Menschen kommt wohl das, was ihn umgibt. Ebenfalls viele Aussteller beschäftigen sich mit Pflanzen, Tieren und ihren Lebensräumen und der vielfältigen Natur um uns herum.
  • Modernes und Extravagantes: ​Moderne Motive polarisieren: Die einen kriegen sich vor Interpretationen gar nicht mehr ein, die anderen stehen voller Unverständnis vor solchen Bildern und wissen nicht recht, was sie davon halten sollen. Fest steht, dass solche Objekte wohl auf keiner guten Ausstellung fehlen dürfen. Auf der Photo London tun sie es jedenfalls nicht.
  • Gesellschaftskritik: ​Weniger Spielraum für Interpretation bieten hingegen solche Fotografen, die ganz klar festhalten, was in unserer Welt schief läuft. Sie zeigen Krieg, Verwüstung, Umweltzerstörung und viel mehr, das den Betrachter zum Nachdenken anregen soll.
  • Artistisches: ​Zwischen all den Objekten, die Flach an der Wand hängen, finden sich außerdem hin und wieder ein paar Werke, die nicht ganz “normal” sind. Ob mehr Dimensionen, Wind- und Soundeffekte oder optische Täuschungen; all dies ist auf der Messe zu finden.

Wie gesagt, diese fünf Kategorien sind uns insbesondere immer wieder aufgefallen und erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Bedingt durch die schiere Anzahl von Objekten und Fotografen, kann man die Photo London bis ins kleinste Detail nur erleben, wenn man selbst vor Ort ist.

Photo London

Unsere Highlights der Photo London 2019

Fest steht, dass es massenhaft unglaublich tolle Motive gibt, die die Fotografen und Fotografinnen dieses Jahr auf der Photo London zur Schau stellen. Geschmäcker variieren und in der folgenden Aufstellung handelt es sich nicht um die “Top 3” der Fotografie-Messe, sondern um drei unserer ganz persönlichen Highlights.

The New York Times – Carbon’s Casualties

Seit 2015 ist der Fotograf der New York Times und Preisträger des Pulitzer Preises, Josh Haner, um die Welt gereist, um die gravierenden Folgen des Klimawandels einzufangen. Seine Motive sind dabei gleichermaßen Menschen, wie Tiere und pure Natur. Es geht darum, wie Lebewesen ihre natürlichen Lebensräume und damit die ihre Grundlage ihrer Existenz verlieren. In beeindruckenden Bildern fängt Haner ein, was die globale Erwärmung mit unserer Erde macht.

Martin Schöller – Close

Martin Schöller ist ein deutscher, preisgekrönter Portrait-Fotograf. In seinem Projekt ​Close fängt er die Gesichter von 120 der einflussreichsten Persönlichkeiten unserer Zeit ein. Von Barack Obama und Hillary Clinton, über Julian Assange, Roger Federer und Toni Garrn, bis hin zu Adele und Julia Roberts. Die Portraits sind unglaublich gestochen scharf und zeigen die Portraitierten so klar wie selten zuvor.

Denis Rouvre – Lamb

Ebenfalls auf Portraits hat sich der Franzose Denis Rouvre spezialisiert. Er hat viele der hochkarätigsten Fotografie-Preise gewonnen. Auf der Photo London 2019 stellt die Project 2.0 Gallery aus Amsterdam Auszüge seines Projektes ​Lamb ​vor. In dem Projekt geht es vor allem um farbige Jungen und Männer, die versuchen im senegalesischen Wrestling erfolgreich zu werden und dadurch zum “lebendigen Gott” erhoben zu werden. Die beeindruckenden Motive sind von starken Körpern, ungezähmter Leidenschaft und scharfem Ehrgeiz geprägt.

Unser Fazit zur Photo London

Dass es sich bei der Photo London um ein hochklassiges Event handelt, das vor allem von Fachbesuchern und echten Fotografie-Fans besucht wird, spürt man an jeder Ecke. An den Objekten findet einiges an Diskussion und Interpretation statt und die Vorträge vermitteln einem viel, das über Standardwissen hinausgeht. Dementsprechend können wir dieses Event allen von euch wärmstens empfehlen, die ein gesteigertes Interesse an Fotografie verspüren und bereit sind dafür den nicht ganz günstigen Eintrittspreis und genug Zeit zu zahlen. Die Qualität und Tiefe der Exponate ist einfach zu schade dafür, dass man seine Zeit dann im Innern der Ausstellung nicht richtig nutzt.

Veranstaltungsdaten für die kommenden Jahre

Leider sind die genauen Daten für die kommenden Jahre noch nicht verfügbar. Dieses Jahr (2019) geht die Veranstaltung noch bis zum 19. Mai. Solltet ihr euch für das Event in 2020 oder 2021 interessieren, könnt ihr euch auf der ​Internetseite von Photo London für den Newsletter anmelden. Damit solltet ihr auf der sicheren Seite sein.

Eintrittspreise

Je nachdem was ihr für ein Leistungsspektrum ihr in Anspruch nehmen wollt und um welche Art von Besuchern es sich bei euch handelt, gibt es verschiedene Eintrittspreise. Die geläufigsten haben wir für euch aufgelistet. Zusätzlich gibt es noch Tickets für kompletten Eintritt am Wochenende, Lunch-Pakete und Katalog-Bundles. Außerdem müsst ihr auch für die Vorträge extra zahlen, sie sind ​nicht im regulären Ticket inbegriffen! Die Möglichkeit dazu besteht als Ticket pro Vortrag, oder als All-In Paket. Ihr findet alle Ticketpreise und die Möglichkeit Tickets zu buchen ​hier​.

  • Tagesticket: £27,00
  • Wochenend-Ticket: £32,00
  • Tagesticket Student: £19,00
  • Wochenend-Ticket Student: £27,00
  • Kinder (bis 12 Jahre): Kostenfrei
  • Kinder (13-17 Jahre): £19,00

Anfahrt und Öffnungszeiten

Das Somerset House befindet sich direkt an der Waterloo Bridge und ist damit sehr unkompliziert zu erreichen. Auch die Öffnungszeiten finden wir sehr familien- und arbeitnehmerfreundlich.

Öffnungszeiten 2019

  • Donnerstag, 16. Mai: 12:00-21:00 Uhr
  • Freitag, 17. Mai: 12:00-21:00 Uhr
  • Samstag, 18. Mai: 12:00-19:30 Uhr
  • Sonntag, 19. Mai: 12:00-18:30 Uhr

Adresse

Somerset House
Strand, London WC2R 1LA

Anfahrt

  • Temple: District Line // Circle Line
  • Waterloo: Bakerloo Line // Northern Line // Waterloo & City Line // Jubilee Line
  • Covent Garden: Piccadilly Line

Profilbild Laura Haig
Über die Autorin

Ich liebe es, Europa zu erkunden und berichte mit Leidenschaft von meinen Reisen. Die kulturellen Besonderheiten einzelner Regionen ist für mich immer wieder aufs neue faszinierend. Ich liebe die Abwechslung beim Reisen: Roadtrips liebe ich genauso wie Städtereisen – mich fasziniert der Besuch einer Kunstgalerie aber auch die Stimmung bei Musicals. Auf Loving Travel schreibe ich über alle meine Reiseerlebnisse und gebe euch meine besten Tipps und Tricks!

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Steffen von Loving Travel