Die Nationalparks der Südinsel

Zehn Nationalparks gibt es insgesamt auf der Südinsel Neuseelands. Hier habe ich dir einen Überblick über alle Nationalparks erstellt!

Von Norden nach Süden: Das sind die Nationalparks der Südinsel

Die Nationalparks der Südinsel

Abel Tasman Nationalpark

  • Größe: 22.530 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Motueka, Takaka
  • Bekannt für: Klippen, Küstenwälder, Strände, Abel Tasman Track

Der Abel Tasman ist meiner Meinung nach einer der schönsten Nationalparks Neuseelands: Hier warten goldene Strände, dichter Busch, und tolle Wanderwege auf dich. Allen voran natürlich der Abel Tasman Track, einer der berühmten Great Walks. Gerade wenn du noch kein allzu erfahrener Wanderer bist und dich langsam an das Thema „mehrtägige Wanderung“ herantasten möchtest, bietet sich der Abel Tasman Track an. Hier sind die Wege gut ausgebaut, die Hütten bequem und die Ausblicke über das Meer und die vielen Buchten einfach traumhaft schön!

Der Park, genauso wie die angrenzende Tasman Bay, wurden nach dem niederländischen Seefahrer Abel Tasman benannt, dem „wahren“ Entdecker Neuseelands. Er erreichte mit seinem Schiff 1642 die Region, setzte aber nie einen Fuß auf neuseeländischen Boden: Nachdem mehrere seiner Crewmitglieder brutal von aufgebrachten Maori umgebracht worden waren, ergriff Tasman die Flucht. Erst über 120 Jahre später wurde ein zweiter Versuch gestartet, Neuseeland näher zu erkunden.

Kahurangi Nationalpark

  • Größe: 452.002 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Karamea, Murchison (Westseite), Takaka, Motueka (Ostseite)
  • Bekannt für: Abgeschiedenheit, unberührte Natur, Heaphy Track

Die Nationalparks der Südinsel

Im Kahurangi Nationalpark verbergen sich uralte Natur-Schätze der Vergangenheit: Anders als weite Landstriche der Südinsel wurde diese Region nicht während der letzten Eiszeit von Gletschern platt planiert. Hier finden sich deshalb bis zu 50 Mio. Jahre alte einzigartige Landschaften und Felsformationen!

Weil die Natur im Kahurangi Nationalpark so viel Zeit hatte zu gedeihen, ist die Fauna und Flora hier so artenreich wie nirgendwo sonst in Neuseeland: Über die Hälfte aller nativen Pflanzen Neuseelands wachsen im Kahurangi Nationalpark.

Im Nordwesten des Parks schlängelt sich der Heaphy Track durch den Busch. Diejenigen, die den beliebten Great Walk wandern möchten, starten meist im eher unspektakulären Örtchen Karamea ihren Marsch.

Nelson Lakes Nationalpark

  • Größe: 102.000 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: St. Arnaud
  • Bekannt für: Seen, Berge (Southern Alps)

Bereits in den 1840er Jahren fanden erste Expeditionen in die Region der Nelson Lakes statt. Die ersten Kundschafter waren angetan von der Schönheit der wilden, kargen Landschaft und es wurde über die Gründung eines Nationalparks gesprochen. Tatsächlich wurde der Nelson Lakes Nationalpark aber erst 1956 eröffnet.

Im neunzehnten Jahrhundert ließen sich viele neu eingewanderte Europäer hier nieder. Um das Land brauchbar für die Landwirtschaft zu machen, wurden große Flächen brandgerodet. Auch die vielen Kaninchen, Wild und Viehherden, die rund um die Nelson Lakes grasten, hinterließen ihre Spuren.

Trotzdem findest du im Nelson Lakes noch die wilde Schönheit Neuseelands, die das Wandern in den Nationalparks der Südinsel so lohnenswert macht: Die zwei großen Seen, Rotoiti und Rotoroa, Überbleibsel der letzten Eiszeit, glänzen wie blaue Juwele in den von Gletschern geformten Tälern, inmitten grün bewachsener Hügel.

Dieser Nationalpark eignet sich besonders für einen Ausflug, wenn du mit Kindern unterwegs bist oder nicht lange laufen kannst oder möchtest. Hier findest du einige schöne Wanderwege, die in weniger als zwei Stunden zu schaffen sind!

Paparoa Nationalpark

  • Größe: 30.000 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Westport, Greymouth
  • Bekannt für: Sandstein, Berge, Pancake Rocks

Die wilde, wettergegerbte Landschaft des Paparaoa Nationalparks birgt riesige Höhlensysteme, skurrile Felsformationen und Geröllfelder, geformt durch die letzten Gletscher der Region.

Besonders bekannt und viel besucht sind die Pancake Rocks, die in Punakaiki an der Westcoast hoch über dem tosenden Meer thronen. Wie genau die merkwürdig gestapelten Felsen entstanden, ist nicht sicher. Einen interessanten Anblick bieten sie auf jeden Fall.Die Nationalparks der Südinsel

Arthurs Pass Nationalpark

  • Größe: 114.500 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Christchurch (Ostküste), Greymouth (Westküste)
  • Bekannt für: Beeindruckende Blicke auf die Southern Alps, alpine Wälder, Keas

Der Arthurs Pass Nationalpark ist der älteste Nationalpark auf der Südinsel. Viele Neuseelandreisende durchqueren ihn auf dem Weg von einer Küste zur anderen. Diese spektakuläre Route ist bekannt für traumhafte Alpen-Blicke und gilt als eine der schönsten Autostrecken Neuseelands. Auf deiner Tour durch den Park begegnest du mit etwas Glück den neugierigsten Bewohnern des Arthurs Pass: Keas, die weltweit einzigen Gebrigspapageien, sind extrem intelligent und lieben es, Zweibeiner-Equipment ganz genau zu untersuchen: Du solltest ein genaues Auge auf deinen Rucksack und dein Auto haben: Keas haben starke Schnäbel und können in verblüffender Geschwindigkeit beeindruckende Schäden verursachen!

Der Arthurs Pass als Verbindung von Ost- und Westküste wurde schon von den Maori genutzt, während des Goldrausches 1866 aber ausgebaut, um die abgelegene Westcoast leichter erreichbar zu machen.

Westland Nationalpark

  • Größe: 127.541 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Hokitika (etwas weiter weg), Fox Glacier- und Franz Josef-Village (sehr klein)
  • Bekannt für: Fox Gletscher und Franz Josef Gletscher

Die Nationalparks der Südinsel

Der Westland Nationalpark erstreckt sich von den Southern Alps im Zentrum der Insel bis an die Küste der Tasman Sea. Hier regnet es viel, üppige Regenwälder erstrecken sich kilometerweit. Größte Touristenattraktion sind die beiden Gletscher Franz Josef und Fox, direkt an der Westküste, westlich von Hokitika.

In diesem Artikel über die beiden Gletscher erfährst du mehr über die Eisriesen!

In den 1860er Jahren schwappte die Goldrausch-Welle über die Region und brachte Heerscharen hoffnungsvolle Goldgräber an die Westküste.

Aoraki (Mount Cook) Nationalpark

  • Größe: 70.696 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Twizel, Mount Cook Village (liegt im Park)
  • Bekannt für: Mount Cook, Southern Alps, alpine Natur

Mount Cook /Aoraki ist mit 3759 Metern Neuseelands höchster Berg. Er wurde 1894 zum ersten Mal erfolgreich bestiegen. Schon zuvor hatten Bergsteiger versucht, den Gipfel zu erklimmen, scheiterten aber an gefährlichem Terrain und harschen Wetterbedingungen. Über ein Drittel des Nationalparks ist permanent eingeschneit. Noch immer gibt es einige Gletscher auf den insgesamt 19 Gipfeln des Parks. Die Eismassen mahlen sich langsam durch das poröse Gestein der umliegenden Berge und sorgen so für zerfurchte, instabile Abhänge und extrem anspruchsvolle Bergsteiger-Routen.

Wälder gibt es im Aoraki Nationalpark keine, der Park liegt zu hoch, als das hier Bäume wachsen könnten.

Mount Aspiring Nationalpark

  • Größe: 355.543 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Wanaka, Queenstown, Glenorchy, Te Anau
  • Bekannt für: Flusstäler, Jade, Regenwald

Die Nationalparks der Südinsel

Mount Aspiring ist der zweitgrößte Berg Neuseelands. Um den Berg finden sich Gletschertäler, die Gipfel der Southern Alps und sattgrüne Regenwälder. Von Wanaka bis nach Haast an der Westküste führt der Haast Pass, ein wunderschöner, recht flacher Alpenpass. Hier wirst du viele wunderschöne Fotomotive finden und solltest dir die Zeit nehmen, häufig das Auto stehen zu lassen um die versteckten Kurzwanderwege zu erkunden!

Fjordland Nationalpark

  • Größe: 1,2 Mio. Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Te Anau, Manapouri
  • Bekannt für: Milford Sound, Doubtful Sound, einsame Natur, riesige Wälder

Die Nationalparks der Südinsel

Der Fjordland Nationalpark der größte Nationalpark Neuseelands – doppelt so groß wie der Kahurangi Nationalpark auf Platz Zwei. Das riesige Waldgebiet ist der wohl unerforschteste Landstrich des Landes. In den endlosen Wäldern lebt ein wahrer Regenbogen an Tier- und Pflanzenarten ungestört vor sich hin. In viele Teile des Nationalparks wird kaum je von Menschen besucht. Das spiegelt sich in der Vielfalt der Fauna und Flora wider: 4 Pflanzenarten, die in den tiefen Wäldern wachsen, sind nirgendwo sonst auf der Welt zu finden.

Die Landschaft wird definiert von 14 Fjorden, die sich durch die dichten Wälder schlängeln. Sowohl diese Meerarme, als auch die drei großen Seen Lake Manapouri, Lake Te Anau und Lake Hauroko, wurden von Gletschern gegraben.

Der Fjordland ist ein wahres Wanderparadies. Favorit vieler Trekking-Fans ist der Milford Track,der wohl beliebteste Great Walk. Highlights der Region sind Doubtful Sound und Milford Sound. Mindestens eines dieser paradiesischen Naturwunder solltest du auf deiner Reise gesehen haben!

Rakiura Nationalpark

  • Größe: 157.000 Hektar
  • Wichtigste Orte in der Nähe: Oban
  • Bekannt für: Küstenwanderwege, Kiwis

Der Rakiura Nationalpark liegt auf Stewart Island, der großen Insel südlich von Neuseelands Festland. Der Nationalpark nimmt ganze 85% der Insel ein. Deshalb bezeichnet der Name „Rakiura“ auch nicht nur den Park selbst, sondern die gesamte Stewart Island. In der Sprache der Maori bedeutet der Name „leuchtender Himmel“. Hier kann man nicht nur wunderschäne Sonnenauf- und Untergänge bewundern, sondern mit etwas Glück auch Südlichter, die spektakuläre Aurora des Südpols, die von hier aus sichtbar ist.

Viele Wanderbegeisterte besuchen Stewart Island um die Wanderwege und Küstenwälder des Nationalparks zu erkunden – und mit etwas Glück vielleicht auch einen Kiwi zu sehen, von denen gibt es hier nämlich einige! Die Kiwis, die auf Stewart Island leben, lassen sich mitunter sogar tagsüber blicken. Wenn nicht, kannst du zumindest Seebären und Pinguine betrachten.

Dieser Beitrag wurde von Charlotte Klein verfasst. Charlotte hat uns während ihres Work and Travels in Neuseeland ihre Erfahrungen niedergeschrieben. Vielen Dank dafür!

Profilbild
Über den Autor
Loving Travel Gast

Auch du hast die Möglichkeit, deine Reise-Erfahrungen auf Loving Travel zu veröffentlichen. Schreibe uns gerne eine Email an: hallo@loving-travel.com

Wie hat dir dieser Artikel gefallen?

Fast geschafft!

Du nutzt leider einen veralteten Browser, den du auch aus Sicherheitsgründen dringend wechseln solltest. Bitte nutze einen anderen Browser, zum Beispiel Firefox, Chrome oder den Microsoft Edge.

Wir sehen uns dann gleich nach im anderen Browser – wir freuen uns auf dich und haben viel Reiseinspiration vorbereitet!

Steffen von Loving Travel