Die Golden Bay und der Abel Tasman Park

Goldene Strände, Obstplantagen, Küstenwälder -das ist die Golden Bay. Sie liegt am nördlichen Ende der Südinsel, dort, wo die Cook-Straße, die die beiden Inseln voneinander trennt, in die Tasman-See übergeht. Die Region zählt als das vielseitigste und malerischste Urlaubsgebiet Neuseelands und auch ich bin absoluter Golden-Bay-Fan: Dieses wunderschöne Fleckchen Erde gehört eindeutig zu meinen Lieblingsregionen!

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Die Entdeckung der Golden Bay: Ein blutiger Start

Hier begann vor fast vierhundert Jahren die Geschichte der Europäer in Neuseeland: 1642 sichtete der Niederländer Abel Tasman zum ersten Mal das neue, vermeintlich unentdeckte Land. Als er in der Golden Bay ankerte, erkannte er jedoch rasch, dass bereits Menschen auf Neuseeland lebten – und garnicht erfreut über den unangekündigten Besuch waren. Bevor Tasman einen Versuch unternehmen konnte, die Bucht weiter auszukundschaften, griffen erboste Maori aus Kriegskanus heraus eines seiner Beiboote an. Vier Crew-Mitglieder wurden getötet. Abel Tasman ergriff die Flucht und nannte die Bucht „Murderers Bay“, Mörderbucht. Von dem brutalen Angriff entmutigt, verließ Tasman die Küste und es wurde bis ins 17. Jahrhundert hinein kein zweiter Versuch unternommen, Neuseeland näher zu erforschen. Erst 1769 segelte James Cook in die Bucht und nannte sie „Golden Bay“, nach den vielen wunderschönen Stränden, die es hier zu sehen gibt.

Nationalpark und Farewell Spit: Die Natur an der Golden Bay

Besuchermagnet Nummer Eins ist der Abel Tasman Nationalpark. Oft gehandelt als schönster Nationalpark Neuseelands lockt er mit naturbelassenem Buschland, versteckten, goldgelben Sandstränden und dem beliebten Abel Tasman Track. Erfahre hier mehr über den Abel Tasman Park!

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Ein besonders magischer Ort und einer meiner Lieblingsplätze an der Golden Bay ist der Farewell Spit.

Diese lange, schmale Landzunge grenzt die Golden Bay auf ihrer westlichen Seite ein und besteht fast komplett aus Sand. Die einsame Lage, einzigartige Landschaft und Nähe zum Meer bringt eine faszinierende Vielzahl an seltenen Seevögeln auf die Sandbank. Unter anderem findet sich hier die größte Tölpel-Kolonie Neuseelands mit etwa 9000 Tieren!

Nirgendwo in Neuseeland habe ich einen so wunderschönen Sonnenuntergang gesehen, wie hier am Farewell Spit. Die gesamte Landzunge kann man nur im Rahmen einer Tour besuchen, aber ein Spaziergang an der „Wurzel“ des Farewell Spit macht auch Spaß und sollte auf jeden Fall zu deinem Golden-Bay-Programm gehören!

Der Abel Tasman Track – Ein Great Walk für alle

Der Abel Tasman Track ist ein Wanderweg, der an der idyllischen Küste des Abel Tasman Nationalparks entlang führt. Wenn du in Neuseeland auch mal etwas länger am Stück wandern möchtest, sollte dieser Track auf jeden Fall auf deiner To-Do stehen! Selbst wenn du noch kein allzu erprobter Wanderer bist, dürftest du auf dieser Route deinen Spaß haben: Der Weg ist eben und gut ausgebaut, die Hütten nicht zu weit entfernt und es gibt eine ganze Menge toller Ausblicke, Strände, Wildtiere und Naturwunder zu entdecken! Unter anderem liegt der „Split Apple“, eine skurrile, gespaltene Felskugel und „Kleopatras Pool“ auf dem Weg.

Der Abel Tasman Track ist insgesamt 60 km lang. Um ihn zu bewandern brauchst du etwa 3 – 5 Tage. Auf dem Track gibt es vier Wanderhütten und 19 Campingplätze, auf denen du übernachten kannst. Die Hütten sind jeweils eine Tageswanderung voneinander entfernt. Sie müssen im Voraus gebucht werden und sind häufig schon Wochen im Voraus belegt. Du solltest deinen Wandertrip deshalb schon früh planen!

Du kannst den Abel Tasman Track in beide Richtungen wandern. Es besteht ein Wassertaxi-Service, der dich von beiden Ende des Tracks zum anderen bringen kann. Der südliche Startpunkt ist der Parkplatz Marahau, die nächsten Ortschaften sind Motueka und Kaiteriteri. Das nördliche Ende heißt Totaranui. Hier findest du einen großen Campingplatz. Am besten erreichst du Totaranui von Takaka aus.

Kunterbuntes Takaka

Takaka ist ein richtiges „Hippienest“! Die kleinen Lädchen sind vollgetopft mit interessantem Krimskrams, getöpferter, gemalter, modellierter Kunst, auf dem Wochenmarkt am Samstag werden lokal angebautes Obst und Gemüse, Schmuck und Selbstgebackenes verkauft. Der alternative Vibe in Takaka macht einfach Spaß – und es fällt schwer, sich von diesem süßen Dorf wieder loszureißen!

Takakas uriges Flair wissen auch Promis zu schätzen. Einige Stars und Sternchen Hollywoods haben sich hier ein kleines Urlaubsparadies geschaffen, fernab von Paparazzis und Glamourtrubel.

Te Waikoropupu Springs

Die Waikoropupu Springs oder Pupu Springs liegen nur wenige Kilometer außerhalb von Takaka. Die kristallklaren Quellen sind richtige Rekordhalter: Sie sind die größten Frischwasserquellen Neuseelands, die größten Kaltwasserquellen der südlichen Hemisphäre und enthalten Wasser, das so klar ist wie kaum woanders!

Du kannst die Quellen auf einem recht kurzen Rundweg umwandern. Genieße die Ruhe dieses besonderen Ortes, während du den Blick über das glasklare, türkisblaue Wasser wandern lässt. Für die Maori sind die Quellen ein heiliger Ort. Deshalb ist es nicht erlaubt, das Wasser zu berühren oder gar schwimmen zu gehen – dabei sehen die Pools wirklich einladend aus!

Die Golden Bay und der Abel Tasman Park

Mit etwas Glück erlebst du hier an der Golden Bay vielleicht das Highlight deines Neuseelandtrips: Manchmal spielen kleine Seebären-Welpen in den Wasserbecken an den Küsten! Die kleinen Kerlchen sind zum Teil richtig mutig! Halte aber trotzdem genügend Abstand – die Eltern könnten böse werden, wenn du zu nah an ihre Kleinen herangehst.

Die Golden Bay und der Abel Tasman Park
Hallo kleiner Kerl!

Dieser Beitrag wurde von Charlotte Klein verfasst. Charlotte hat uns während ihres Work and Travels in Neuseeland ihre Erfahrungen niedergeschrieben. Vielen Dank dafür!

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Steffen von Loving Travel