Ob Augenweide oder Bausünde: Das Kulturangebot des Barbican Centre kann sich sehen lassen. Im London Barbican findest du ein Theater, ein Kino, eine Bibliothek und sogar ein großes Gewächshaus mit tropischen Pflanzen.

Die Geschichte des Barbican Centre

Im Schatten eines gigantischen Wohnungsprojekts, dem Barbican Estate, liegt dieser architektonisch einzigartige Gebäudekomplex. Auf einem Gebiet, das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben komplett verwüstet wurde. Mit dem Barbican Centre entstand ein Monument moderner Architektur, mit großen Gebäudeblöcken, die durch Brücken miteinander verbunden sind, und beeindruckenden Innenhöfen. Allgemein besticht das Barbican durch seine kontrastreiche Ästhetik. Seit 1982 freuen sich nicht nur Architektur-Freunde an dem Kulturkomplex. Es ist auch ständige Heimat von gleich zwei weltbekannten Musikorchestern: dem London Symphony Orchestra und des BBC Orchestra.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten: Die Londoner selbst halten das Barbican (deutsch = „Vorwerk“), das aus architektonischer Sicht dem eher umstrittenen Brutalismus zuzuschreiben ist, für das hässlichste Gebäude Londons (laut Umfrage der BBC). Und dennoch, oder vielleicht auch deshalb, strömen täglich zahlreiche Touristen und Londoner ins Zentrum der Stadt, um das Barbican mit eigenen Augen zu sehen und sein umfangreiches Kulturangebot wahrzunehmen.

Das Barbican ist Londons wohl umstrittenstes Bauprojekt

Das Barbican Centre wurde von dem Architekten-Trio Chamberlin, Powell und Bon entworfen. Aus dem vom Zweiten Weltkrieg zerstörten Teil der Stadt sollte etwas Besonderes entstehen. Als es 1982 endlich so weit war und das Barbican feierlich von der Queen eingeweiht wurde, galt es als eine der treffendsten Darstellungen brutalistischer Architektur auf der Welt. Man liebt es oder hasst es: Dieser Architekturstil hat ebenso viele Anhänger wie Kritiker, was dieses Projekt zu einem der umstrittensten in Londons Geschichte macht.

Wer wie ich nicht den besten Orientierungssinn hat, könnte sich in diesem riesigen Betonlabyrinth, mit mehreren Ebenen und Eingängen, höchstwahrscheinlich verlaufen. Am besten folgst Du einfach den dafür vorgesehenen farbigen Linien auf dem Boden, um an Dein Ziel zu kommen. Hast Du aber, anders als ich, einen funktionstüchtigen inneren Kompass, kannst das Barbican auch auf eigene Faust erkunden. Das ist wahrscheinlich auch deutlich spannender. Mein Lieblingsort, der meiner Meinung nach nicht nur aus architektonischer Sicht hervorsticht, ist der Außenplatz des Barbican. Ein großer türkis-grüner Wasserteich befindet sich dort – eine Oase der Ruhe im Chaos der hektischen Londoner Großstadt.

8 gute Gründe, warum sich ein Besuch im Barbican Centre definitiv lohnt:

Abgesehen von seiner beeindruckenden Ästhetik ist das Barbican Centre ein Wahrzeichen des kulturellen Londons und umfasst neben dem prächtigen Barbican Conservatory auch eine Bibliothek, ein Kino, ein Theater, ein Museum und mehrere Ausstellungsräume. Hier gibt es immer etwas zu sehen und zu erleben. Das Barbican Centre gehört zu den Dreh- und Angelpunkten des Londoner Kulturlebens. Dort findest Du unter anderem ein Museum, ein Theater, einen botanischen Garten (dem Barbican Observatory) und eine Bibliothek. Dutzende Gründe sprechen für einen Besuch. Welche das sind, habe ich hier für dich zusammengefasst.

1. Das Konservatorium

Das Barbican Conservatory innerhalb des Barbican Centre ist nach den Kew Gardens der zweitgrößte botanische Garten in London. Diese spektakuläre urbane Oase beherbergt mehr als 2000 tropische Pflanzen- und Baumarten, Exemplare aus fast der ganzen Welt.

Das Barbican Conservatory ist in zwei Teile geteilt: einer ist für Pflanzen des feuchten Klimas vorgesehen, der andere für Kakteen und weitere für trockenes Klima typische Arten.

Wichtig: Der Eintritt in das Barbican Conservatory ist zwar kostenlos, aber es ist nicht jeden Tag geöffnet! Infos und aktuelle Öffnungszeiten des Barbican Conservatory lieber vorab auf der offiziellen Website checken.

2. Museum of London

Das Museum of London ist erste Anlaufstelle für alle, die tief in die Geschichte der Stadt eintauchen wollen, von der Gründung bis heute. Das Museum of London bietet eine spannende Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart dieser ikonischen Stadt und enthüllt einige der Schlüsselmomente, die London zu der leuchtenden Metropole werden ließen, die sie heute ist.

Von den Bewohnern des Unteren Themse-Tals im Jahre 450 v. Chr. über die Gründung der römischen Stadt Londinium, bis hin zu den ersten Taxis, und den Olympischen Spielen 2012: Wenn Du mehr über das Museum of London wissen und zu einem echten London-Experten werden willst, solltest du unbedingt vorbeischauen. Der Eintritt ist kostenlos!

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3. Barbican Centre Theatre

Das Barbican Centre ist einer der beliebtesten Veranstaltungsorte außerhalb des West Ends. Hier laufen regelmäßig erstklassige Theaterstücke. Trotz der hohen Qualität der Aufführungen ist es selten, dass eines dieser Stücke länger als ein paar Monate am Stück läuft.

Wenn Du also daran denkst, auf Deiner nächsten Reise nach London eine Vorführung zu besuchen, solltest Du schon im voraus Deine Tickets buchen. Ein Beispiel dafür, was für bekannte

4. Tanzen im Barbican Centre

Neben Theaterstücken und Musicals ist das Barbican Centre Theatre auch dafür bekannt, einige der besten Tanzaufführungen und Festivals der Stadt zu veranstalten. Ob zeitgenössischer Tanz, Ballett, Modern Dance, Street-Dance… hier kommt jeder Tanz-Fan auf seine Kosten.

5. Das Kino im Barbican Centre

Auch das Kino des Barbican Centre ist anders, als man es eigentlich kennt. Hier gibt es nicht einfach Popcorn und die neuesten Blockbuster. Das Barbican-Kino ist eher eine Kombination aus aktuellen Veröffentlichungen, zeitlosen Klassikern und einzigartigen Independent-Filmen. Doch nicht nur das: Auch für künstlerische Darbietungen aller Art ist das Kino konzipiert. Zum Programm gehören familienfreundliche sogenannte „Parent & Baby Screenings“, vom z.B. Regisseur des jeweiligen Films kommentierte „Show & Tell“-Vorstellungen, oder Events, die speziell auf Menschen mit Autismus oder Tourette, und Menschen mit sensorischen Schwierigkeiten aller Art abgestimmt sind. „Relaxed Screenings“ werden diese genannt. Bist Du ein ausgesprochener Cineast, dann solltest du dir vorab das aktuelle Programm des Barbican-Kinos anschauen. Ein Besuch des Kinos ist perfekt für einen verregneten Tag in London.

6. Klassische und zeitgenössische Musik im Barbican Centre in London

Ein weiterer Grund, das Barbican zu besuchen, ist seine herausragende Stellung in der Musikszene Londons. Liebhaber klassischer Musik kommen hier in den Genuss von gleich zwei der wichtigsten Orchester, die die Stadt zu bieten hat: dem London Symphony Orchestra und dem BBC Orchestra.

7. Kunst- und Designausstellungen im Barbican Centre

Design und Kunst sind im Barbican Centre allgegenwärtig. Nicht nur in den vielen Ausstellungsräumen kannst Du Dich an Kunstobjekten nur so satt sehen. Selbst in den Gängen des Hauptgebäudes wird Kunst präsentiert. Die kommenden Ausstellungen kannst Du auf der Website des Barbican Centre einsehen. Das Beste daran ist, dass die meisten davon kostenlos sind!

8. Die Bibliothek des Barbican Centre

Für Touristen nicht unbedingt lohnenswert, aber nützlich für diejenigen, die in London studieren oder arbeiten: Die Bibliothek des Barbican Centre. Sie ist eine der wichtigsten in London und aufgrund ihrer zentralen Lage der ideale Ort, um ungestört zu lesen oder zu studieren. Darüber hinaus befinden sich im Barbican Centre auch zahlreiche Cafes, Restaurants, und Bars.

Wie ist das Barbican Centre in London zu erreichen?

Das Barbican Centre befindet sich im Zentrum des modernen Teils von London. Aufgrund seiner Größe hängt es davon ab, in welchem Bereich des Zentrums ihr euch befindet, um die am besten passende U-Bahn-Station zu wählen. In jedem Fall sind dies die nächstgelegenen U-Bahn-Linien:

• Barbican Station (Circle, Hammersmith & City und Metropolitan-Linien)
• Moorgate Station (Circle, Hammersmith & City, Metropolitan und Northern Linien)